114 Jahre Beta beim Händler.




22.000 Motorräder, davon 3.200 Stück in Deutschland und etwa 800 Einheiten in Österreich, hat Beta im vergangenen Jahr abgesetzt. Ab sofort gibt es bei den Stützpunkthändlern einen 240-seitigen, bebilderten Rückblick auf 114 Jahre Unternehmensgeschichte, welche 1905 mit der Fertigung von Fahrrädern und Zubehör durch Giuseppe Bianchi begann.

 

Der gleichnamige Enkel ist heute Präsident von Beta.

 

Der Markenname entstand 1945 und ging aus den Initialen von Bianchi Enzo (Sohn von Giuseppe) und Tosi Arrigo (sein Schwiegersohn) hervor. Sie entschlossen sich, Verbrennungsmotoren an den selbst produzierten Fahrrädern anzubringen. Nach dem ersten Leichtmotorrad mit Ducati-Motor (50er) kamen zu Beginn der 1950iger Jahre die 125er von Beta, darunter ein Modell mit einem Motor von Ilo aus Pinneberg. Im darauf folgenden Jahrzehnt begann Beta mit dem Bau von Motocross-Rädern und legte so den Grundstein für das Überleben der Firma. Nachdem verstärkt japanische Modelle auf den Markt drängten, wandte sich Beta besonders dem Trial-Segment zu und gelangte hier auch zu Weltruhm.

 

Daneben gab es auch Roller, jede Menge Mopeds und Lasten-Dreiräder. Mit KTM und Suzuki als Motorenpartner gelang der Firma der Sprung in das neue Jahrtausend. Wenig bekannt sein dürfte, dass die Motoren für die Minicrosser aus Mattighofen zum Teil von den Italienern stammen. Mit der Alp bietet Beta nach wie vor als einer der wenigeren Hersteller noch eine kleine straßentaugliche Wanderenduro an.

 

Die einzelnen Kapitel des Wälzers umfassen mit Ausnahme der ersten Dekaden jeweils ein Jahrzehnt. Jedem Jahr gehört ein Absatz. Von (fast) jedem Modell gibt es dank Zugriff auf das Firmenarchiv ein Bild samt technischen Eckdaten, wobei erstaunlicherweise die Leistungsangaben fehlen. Technikfreaks dürfen sich über 60 Seiten originale CAD-Grafiken sowie Explosions- und Röntgenzeichnungen freuen. Den 26 WM-Titeln ist ein eigenes Kapitel gewidmet, den letzten gab es erst im letzten Jahr.

 

Das zweisprachige Buch (italienisch und englisch) ist allein schon durch seine Unzahl von Bildern auch für jene Markenfans ein Muss, die der englischen Sprache nicht unbedingt mächtig sind. „Beta – Over a century of technology and sport“ von Massimo Fiorentino ist im Verlag Giorgio Nada Editore erschienen und kostet nur ca. 57 Euro. (ampnet/TX)