28 Wüstenwinde im VW-Museum.




Im Automuseum von Volkswagen in Wolfsburg wehen „Wüstenwinde aus Osnabrück“: Bis 18. August läuft dort die gleichnamige Ausstellung mit über 20 Scirocco und Corrado. Neben Serienmodellen gibt es dort auch Prototypen, Unikate, Umbauten und motorsportliche Exponate zu bewundern. Erst Anfang der 70iger kam das sportives Coupé Scirocco.

 

Die Basis bildet der Golf I, der ungewöhnliche Name ist einem Sahara-Wind entlehnt, und das italienisch-schicke Design stammt von Giorgio Giugiaro. Karossier Karmann in Osnabrück war maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt, dort lief das Auto auch vom Band.

 

Ziel war es, mit dem Wagen junge Käufer für die Marke zu gewinnen. Die Strategie ging auf: Vom Serienstart 1974 bis zum Auslaufen der ersten Generation wurden über 500.000 Exemplare verkauft. Zum Start gleich mit drei Motorenvarianten und zwei stylischen Frontansichten, zu denen sich 1976 noch die GTI-Version mit 110 PS gesellte. Auch der Nachfolger konnte punkten. Das Design des windschnittigeren Scirocco II mit dem typischen Heckspoiler entwarfen die Wolfsburger dieses Mal selbst. Das Motorenangebot wurde breiter und reichte gar bis zum 16V. Begehrt sind heute die vielen Sondermodelle, wie White Cat oder Scala.

 

Seine Fortführung fand der Scirocco im Corrado, der Ende 1988 sein Debüt gab. Der „neue“ Name resultiert dabei aus einer überarbeiteten technischen Konzeption auf der Plattform des Golf II und dem relativ hoch angesetzten Preisniveau. Obwohl mit technischen Raffinessen wie den starken G60- und VR-Motoren sowie noch dem selbstausfahrenden Heckspoiler ausgestattet, war der auch in Osnabrück gefertigte Corrado nicht so erfolgreich wie erhofft. 1995 wurde die Produktion eingestellt. Über 20 Jahre später wagte VW die Wiederaufnahme des Scirocco in der dritten Generation, zunächst mit der Studie Iroc. Das Serienmodell lief dann ab 2008 im portugiesischen Setúbal vom Band. (ampnet/TX)