ADAC Eifel Rallye Festival in „Daun under“.




Eigentlich ist die Eifel eine ruhige, beschauliche Gegend. Wären da nicht der Nürburgring und Veranstaltungen wie der Truck- oder der Oldtimer Grand Prix. Oder das ADAC Eifel Rallye Festival in Daun, das in diesem Jahr vom 20. bis 22. Juli 2017 über die Bühne geht. Mittlerweile ist es legendäre und vielfältige Veranstaltung…

 

„Es ist fantastisch. Von den letzten Exemplaren, die ihre Erfolge noch in Gleichmäßigkeitsfahrten errangen, bis zu aktuellen Boliden, die heute in regelrechten Highspeed-Spektakeln die Fans begeistern, ist alles dabei“, strahlt Reinhard Klein aus Köln, der als Kopf von Slowly Sideways das Starterfeld koordiniert und zusammenstellt. Selbst aktuelle Maschinen sind in der Vulkaneifel am Start. Neben dem Hyundai i20 WRC, pilotiert von Thierry Neuville, starten die R5-Boliden von Chris Brugger (Ford), Dirk Riebensahm (Peugeot) und Matthias Kahle (Skoda). Der 7-fache Deutsche Rallye-Meister absolviert die „Festival Parade“ zunächst in dem modernen Fabia R5, dann wechselt er für die normale Rallye in den 40 Jahre älteren Skoda 130 RS.

 

Die 60iger sind die Geburtsstunde des Rallye-Sports, wie wir ihn heute kennen. Repräsentiert werden sie etwa durch einen Ford Falcon (Monte Carlo, 1964), einen Mercedes 300 SE (Akropolis, 1963) oder auch einen Wartburg 312 (Akropolis, 1966). 1961 bei der Rallye Monte Carlo gab es erstmals abgesperrte Sonderprüfungen. Davor war der Rechenschieber zum Einhalten der vorgegebenen Soll-Zeit wichtiger als ein Gasfuß. Bis 1967 sorgten Wertungskoeffizienten dafür, dass auch kleine Fahrzeuge Siegchancen hatten. Mini als das Beispiel!

 

Als die FISA 1973 erstmals eine Weltmeisterschaft ausschreibt, wird der sportliche Wettkampf fast nur noch auf gesperrten Wertungsprüfungen ausgetragen. Allerdings sind die Verbindungsetappen und Servicezeiten noch so knapp bemessen, dass die Piloten nur Vollgas geben müssen. Teilweise wurden ganze Dörfer abgeriegelt, damit die Teams rechtzeitig zur nächsten Wertungsprüfung gelangen. Heute völlig undenkbar. Beim Training und auf den Verbindungsetappen wird das Tempo überwacht, dafür wird auf den Wertungsprüfungen schneller gefahren als je zuvor. Die Gruppe B mag die brutalste, wildeste Epoche in der Geschichte des Rallyesports gewesen sein, aber vom Speed her steckt ein Hyundai i20 WRC jeden Audi S1 in die Tasche. Beim Eifel Rallye Festival können die Fans diese Zeitreise von den Anfängen bis heute live erleben, inkl. des optisch-akustischen Genusses. (ampnet/TX)