ADAC fährt mit dem Kia EV6 und Wohnwagen.




Immer mehr Reisende planen ihre Urlaubsfahrt inzwischen mit dem E-Auto. Vielfach mangelt es den Fahrzeugen aber noch an ausreichender Anhängelast für einen Wohnwagen. Der ADAC hat nun mit dem Kia EV6 die Probe aufs Exempel gemacht. Das Fahrzeug mit Allradantrieb und einer Leistung von 325 PS hat eine Anhängelast von 1.600 kg.

 

Die Route führte über den Brenner und durch die Dolomiten an die Adria und durch Slowenien zurück über die Tauernautobahn. Dabei legte das Gespann an 3 Tagen eine Strecke von 1.281 km zurück. Das erste Fazit: E-Autos eignen sich gut als Zugfahrzeug.

 

Der Kia EV6 überzeugte die Tester mit seinen Fahreigenschaften. Der Südkoreaner brachte den beladenen Wohnwagen „mühelos und ohne Motorvibrationen und Schaltrucken ans Ziel“, laut ADAC. Der Verbrauch lag dabei erwartungsgemäß über den sonst im Alltag üblichen etwa 20 kWh für 100 km. Mit Wohnwagen im Schlepp waren es durchschnittlich 36,6 kWh. Die max. Reichweite reduzierte sich dadurch von 400 auf rund 220 km, was ca. 2 bis 3 Stunden Fahrzeit ausmacht. In gut 20 Minuten konnte der Testwagen aber dank 800 V-Schnellladetechnik wieder von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Was sehr erfreulich war!

 

Erheblichen Handlungsbedarf stellten die Tester allerdings in Sachen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit beim Laden fest. Am ersten Tag lief das Laden in Nassereith (Tirol) und Innichen (Südtirol) noch reibungslos, und es waren lediglich zwei Ladestopps bis an die Adria notwendig. An den beiden folgenden Tagen mussten die Tester erhebliche Mängel bei Funktionalität und Authentifizierung registrieren. Einmal gab es für die Ladekarte kein Roaming-Abkommen mit Deutschland, Direktbezahlen scheiterte. Zweimal waren ganze Ladeparks komplett ausgefallen. Nur sehr knapp ging es überhaupt noch weiter.

 

Weiteres Manko beim Laden mit einem Gespann: Meistens musste der Wohnwagen abgekuppelt und an anderer Stelle geparkt werden. Hier bedarf es aus Sicht des Clubs mehr Durchfahrtsladestationen. (ampnet/TX)