ADAC findet Verbesserungspotential bei Radwegen.




Der ADAC hat die Bedingungen für den Radverkehr in 10 Großstädten getestet. Dabei wurden Kreuzungen und Grundstücksausfahrten in den Blick genommen, weil es dort zu oft kracht. Die Gesamtergebnisse der Städte fielen mit Noten von „sehr gut“ bis „ausreichend“ recht positiv aus, aber 13 Prozent der Routen waren „mangelhaft“ und „sehr mangelhaft“.

 

Bemängelt wurde von den Testern z.B., dass Radwege an Kreuzungen unzureichend oder gar nicht markiert seien. Zudem seien viele Radwege so weit von der Straße abgesetzt, dass die Autofahrer die Radler beim Abbiegen erst spät sehen können. Die Haltelinien für Fahrradfahrer an Ampeln lägen häufig nur wenig oder am Ende gar nicht vor denen für Kraftfahrzeuge. Stark befahrene Straßen müssten Radfahrer oft ohne Absicherungen wie Mittelinseln überqueren. Bei abgesetzten Radwegen gäbe es an Grundstückseinfahrten häufig einen anderen Belag als auf dem Weg, was Vorfahrt für Autos suggerieren könne. Zudem seien viele Grundstückszufahrten wegen Mauern oder Hecken kaum zu erkennen.

 

Erhöhte Sicherheit brächten Farbmarkierungen über Kreuzungen oder Einmündungen. Poller im Kreuzungsbereich sorgen für freie Sicht, weil sie Parken verhindern. Wenn abgesetzte Radwege an Kreuzungen zur Fahrbahn geführt würden, könnten Autofahrer die Radler besser sehen. Hilfreich seien auch große Aufstellflächen für Radfahrer an Ampeln vor der Haltelinie des weiteren Verkehrs und die Pflasterung von Radwegen bei Einmündungen, um die Vorfahrt der Radfahrer klar zu verdeutlichen.

 

Getestet wurde in den Städten Dresden, Erfurt, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden, den Landeshauptstädten mit dem aktuell geringsten Radverkehrsanteil, und in Bremen, Hannover, Kiel, Mainz und München, den mit dem höchsten Anteil. Untersucht wurden 2.466 Kreuzungen und 445 Grundstückszufahrten nur im Verlauf dieser 120 Testrouten. (ampnet/TX)