ADAC findet viele Ladeinfrastrukturschwächen.




Ein gut funktionierendes und breit gestreutes Netz von Stromtankstellen ist für die Akzeptanz und den Erfolg der E-Mobilität von entscheidender Bedeutung. Das Netz verdichtet sich, aber die installierten Ladesäulen zeigen Optimierungsbedarf, meint der ADAC. Der Automobilclub hat die Ladeinfrastruktur anhand von 53 Ladesäulen getestet.

 

Der Strom floss beim Tanken an (sogar fast) allen Stationen. In Sachen Verbraucherfreundlichkeit zeigten sich allerdings größere Schwächen. Bedienkomfort, Information und Preistransparenz sind noch weit von den gewohnten Standards herkömmlicher Säulen entfernt. Heißt in Noten ausgedrückt:: Einmal gab es die Wertung „sehr gut“, 29-mal „gut“, 17-mal „ausreichend“. Und 6 Ladesäulen waren sogar „sehr mangelhaft“.

 

Was eine sehr gute Ladesäule ausmacht, zeigt das Testobjekt am Hans-Thoma-Platz 4 in Sindelfingen. Als einzige in dem Test schnitt sie mit der Wertung „sehr gut“ ab. Die Station war in allen wichtigen Verzeichnissen gelistet. Neben Kunden des Betreibers EnBW konnten auch Kunden anderer Anbieter Strom laden. Die informative Webseite zeigte u.a. an, ob die Säule belegt oder defekt war. Den EnBW-Strompreis pro Einheit erfuhr man sowohl an der Ladesäule als auch in der App, die geladene Energiemenge und den dafür zu zahlenden Betrag nach dem Laden in der App. An der Säule war die Nummer der rund um die Uhr besetzten Hotline angegeben, die Ladepunkte waren zudem mit einer ID-Nummer versehen. Der Standort war einsehbar und beleuchtet.

 

Die Experten fuhr die 53 Standorte in und um Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart im Sommer und Herbst 2017 mit ganz handelsüblichen BMW i3 ab. Die Fahrzeuge waren mit den europäischen Anschlüssen des Typs 2 und CCS ausgerüstet. Die Verträge für den Erhalt der benötigten Zugangsmedien in Form einer RFID-Karte/Chip oder den Daten zur App auf dem Mobiltelefon wurden abgeschlossen, ohne die Betreiber über die weiteren Tests in Kenntnis zu setzen. (ampnet/TX)