ADAC hält Luftrettung mit Multikoptern für möglich.




Der ADAC zieht positive Bilanz aus der weltweiten Machbarkeitsstudie über den Einsatz von bemannten Multikoptern im Rettungsdienst. Die Luftrettung mit diesem Verkehrsmittel ist demnach „möglich, sinnvoll und verbessert die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung“. Diese Studie wurde 2018 von der ADAC-Luftrettung auf den Weg gebracht.

 

Im Fokus des Forschungsprojektes in Kooperation mit Volocopter aus Bruchsal und den Modellregionen Ansbach-Dinkelsbühl (Bayern) sowie Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) stand die Lage und daher die Frage: Kann das Rettungsdienstsystem mit dem Einsatz von Multikoptern als schneller Notartztzubringer verbessert und zukunftssicher werden? Der Multikopter soll den Rettungshubschrauber ausdrücklich nicht ersetzen, sondern die schnelle Hilfe aus der Luft ergänzen. Ein Patiententransport ist dabei zunächst nicht vorgesehen.

 

Multikopter sind senkrechtstartende Luftfahrzeuge mit E-Rotoren. Bisher wurden die Fluggeräte als Flugtaxis im zivilen Bereich entwickelt. Klare Verbesserungen für die Notfallversorgung ergeben sich laut Studie ab einem Einsatzradius von 25 bis 30 km. Die optimale Fluggeschwindigkeit des Multikopters sollte bei 100 bis 150 km/h, die Mindestreichweite bei rund 150 km liegen. Technisch möglich wäre dies wohl in etwa 4 Jahren.

 

Mit entsprechenden Multikoptern könnten Notärzte nicht nur schneller am Einsatzort sein, sondern deutlich mehr Patienten in einem größeren Versorgungsgebiet erreichen. Die Arbeit des Mediziners werde dadurch effektiver und der Multikopter zum adäquaten Mittel im Kampf gegen den vielerorts herrschenden Notarztmangel. Auch vor dem Hintergrund, dass sich die Notarzt-Eintreffzeit in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt um knapp 40 Prozent verschlechtert hat.

 

Einen kosteneffizienten Betrieb halten die Macher der Studie für möglich. Die Kosten dafür seien im Vergleich zu dem hohen Investitionsbedarf im Gesundheitswesen gering. Auch rechtlich sieht die Studie den Einsatz als möglich an. Dazu müssten offene Fragen aufgeklärt werden. (ampnet/TX)