ADAC-Unfallforschung untersucht Kreuzungsunfälle.




Bei den häufigen Unfällen an Straßeneinmündungen und Kreuzungen ist bezüglich der Unfallzahlen in den letzten 10 Jahren keine Besserung zu verzeichnen. Das ergeben Analysen der ADAC-Unfallforschung. Werden Unfälle beim Abbiegen und Kreuzen aufgrund ihrer Ähnlichkeit gezählt, stellen diese sogar knapp ein Viertel aller untersuchten Unfallarten dar.

 

Der ADAC hat in den Jahren 2005 bis einschließlich 2015 rund 2.400 solcher Unfälle gezählt. Häufig handelt es sich dabei um Unfälle, bei denen der Verursacher nach links abbiegt (über 23%).

 

Hersteller sollten bei der Entwicklung von Autos neben den gesetzlichen Anforderungen an die Sichtfelder auch darauf achten, Winkelwerte und Flächenverdeckungen stärker zu berücksichtigen. Untersuchungen der Unfallforscher des Clubs haben gezeigt, dass die eigene Bewegung des Fahrers das Sichtfeld, das so entscheidend beim Abbiegen und Kreuzen der Fahrbahn ist, stark erweitern kann. Eine leichte Oberkörperdrehung reicht in der Regel dabei schon aus, den in der normalen Sitzposition entstandenen Nachteil eines verdeckten Sichtfeldes gut auszugleichen.

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Forscher ist die Unfallstellenbegehung und die genaue Untersuchung der Unglücksorte. Bis zu 100 Ortsparameter werden untersucht und in eine Datenbank des ADAC aufgenommen. Auch hieraus lassen sich Wege zur Verbesserung der Situation ablesen. Wichtig: Unfälle passieren oft an gut einsehbaren Knotenpunkten. Es ist entscheidend, diese Knotenpunkte, z.B. Kreuzungen, so zu gestalten, dass die Verkehrsteilnehmer nicht allzu komplexe Situationen erfassen und verarbeiten müssen. Hindernisse und Bewuchs sollten so gestaltet werden, dass eine sichere Einschätzung möglich ist.

 

Ein weiterer wichtiger Faktor in der Unfallvermeidung ist die technische Weiterentwicklung von Assistenzsystemen. Dem Kreuzungsassistenten, über den noch nicht viele Fahrzeuge verfügen, kommt künftig eine große Bedeutung zu. Um diese Technologie vollends zur Geltung zu bringen und wirklich viele Todesfälle und Verletzungen zu verhindern, ist es nun zwingend notwendig, dass die Systeme in jeder Verkehrssituation und in jeder sich anbahnenden Unfallkonstellation fehlerfrei arbeiten. (ampnet/TX)