Alex Lynn: „Es ist unglaublich“.




Alex Lynn hat den zweiten Lauf der Formel E in London gewonnen und sich endlich bewiesen: „Ich bekomme nicht nur eine Runde hin, sondern ein komplettes Rennen zusammen“. Für den britischen Mahindra-Pilot war es der erste Sieg in der Formel E, dazu auf heimischem Boden und vor heimischen Fans. Mit auf dem Podest: Nyck de Vries und Mitch Evans. Also auch ein kleiner Erfolg für Jaguar in der Heimat.

 

Alex, was bedeutet Dir dieser Sieg?

 

Alex Lynn: Es ist schwer in Worte zu fassen, um ganz ehrlich zu sein. Es ist etwas so besonders, wie es nur sein kann. So etwas habe ich noch nie gefühlt. Die Formel E war ein schwieriges Pflaster für mich, deshalb ist dieser Sieg für mich auch etwas ganz Besonderes. Ich habe eine riesige Crew hinter mir, bei der ich mich bedanken muss. Ich habe das Vergnügen, um ihre harte Arbeit herum zu fahren, und ich kann sagen, dass es keine Gruppe von Mädels und Jungs gibt, die länger bleiben sowie früher aufwachen als sie. Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass das passiert ist. Es ist unglaublich!

 

Was mach den Sieg denn so besonders?

 

Alex Lynn: Ganz viel. Ich wusste immer insgeheim für mich: Ich bekomme nicht nur eine Runde hin, sondern ein komplettes Rennen zusammen. Doch in der Formel E habe ich bisher immer nur die eine schnelle Runde gezeigt. Im Rennen konnte ich nicht alle Faktoren verbinden. Es hat immer etwas gefehlt. Jetzt ist es mir gelungen, das bedeutet mir sehr viel. Sehr, sehr viel!

 

Was bedeutet der Sieg für die WM?

 

Alex Lynn: Ich mag Berlin … wir werden natürlich versuchen die Performance zu wiederholen. Keine Ahnung, ob es uns und mir gelingt? Was dies schließlich für die Weltmeisterschaft bedeutet, werden wir dann sehen. Es ist noch alles offen … wir werden voll angreifen.

 

Nyck, noch ein paar Worte zum Rennen?

 

Nyck de Vries: Ich muss zugeben, dass ich von P2 etwas enttäuscht bin. Zunächst einmal tut mir Stoffel Vandoorne leid. Er hätte den Sieg heute verdient, wenn Oliver Rowland ihn nicht so ausgeschaltet hätte.

 

Wir hatten ein bisschen Pech mit dem Safety-Car, als wir gerade den Attack Mode aktiviert hatten, das hat mich nach dem Re-Start etwas verwundbar gemacht. Und dann war Lucas di Grassi da, was mich überrascht hat, denn er hätte nicht da sein dürfen. Am Ende waren aber die Energievorgaben so hoch, dass ich nicht mehr in der Lage war, an ihm vorbeizukommen. Ich habe eine Menge Fehler gemacht und versucht zu pushen, aber die Ziele waren zu hoch, um jemals in der Lage zu sein, einen Schritt zu machen.

 

Mitch, wie beurteilst Du den Lauf?

 

Mitch Evans: Ein unerwartetes Podium für mich. Teilweise dachte ich tatsächlich, ich wäre aus dem Rennen. Ich hatte keine sauberen ersten Runden, und nach dem Zwischenfall mit Oliver Rowland und mit Soffel Vandoorne machte ich einen Fehler. Maximilian Günther erwischte mich und ich machte eine dumme Bewegung in ihn hinein und brach den Frontflügel. Mit etwas Glück flog der Flügel ab und ich konnte weiterfahren. Ich verpasste meinen zweiten Attack Mode, was ich gar nicht glauben konnte. Ich dachte, ich hätte ihn an Robin Frijns verschenkt, aber zum Glück konnte ich ihn später aktivieren und einen guten Zug machen und ihn nach Hause bringen. Ein bizarres Rennen … ich bin ein bisschen überrascht, auf dem Podium zu stehen, aber weiter geht es bald in Berlin. (Formel E/SW)