Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio: SUV im Glück!


Das vierblättrige Kleeblatt auf den Flanken passt ideal zum Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio. Nach wenigen Kilometern beschert das italienische SUV mit Ferrari-Power unter der Haube große Glücksgefühle, so dass das Grinsen im Gesicht gar nicht mehr verschwinden will. Man sollte nur nicht über die 89.000 Euro Kaufpreis zu lange philosophieren.

Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio

Im Vergleich zur aufgerüsteten SUV-Konkurrenz hat der Italiener damit aber immer noch die Nase vorn.

 

Erst Ende vergangenen Jahres absolvierte der Stelvio Quadrifoglio die legendäre Nordschleife in 7.51,7 Minuten mit neuem Rundenrekord für SUV. Verantwortlich dafür ist natürlich in erste Linie der zusammen mit den Motorenkünstlern aus Maranello entwickelte V6-Biturbo, der auch schon in der technisch verwandten Limousine Giulia für Glücksgefühle sorgt. Hier wie dort drückt das komplett aus Alu gefertigte Aggregat 510 PS aus seinen sechs großen Brennräumen. Dazu kommen 600 Nm max. Drehmoment, das zwischen 2.500 und 5.000 Touren zur Verfügung steht und von einer serienmäßigen 8-Stufen-Automatik ideal gebändigt wird. Bedeutet: Ein Tritt auf das Gaspedal und man grinst einfach...

 

Je nach Einstellung der Alfa-Fahrdynamikregelung „DNA pro“ sprintet das 1.830 kg schwere SUV mit standesgemäß kernigen Fanfaren aus der 4-flutigen Sportabgasanlage in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 und muss erst bei 283 km/h vor den Fahrwiderständen kapitulieren. Wer will, kann auch per Alu-Paddles hinterm Lenkrad selbst schalten. Doch nach kurzer Zeit lässt man die Spielereien, wechselt das Automatikgetriebe von ZF (im Modus Race) in 150 Millisekunden schneller und effizienter als jeder geübte Pilot die Gänge.

 

Kaum weniger entscheidend für diese starke Performance ist neben der perfekt im Verhältnis 50:50 austarierten Gewichtsverteilung sowie dem aktiven Fahrwerk mit elektronischer Dämpferverstellung der Allradantrieb Q4 in Serie, mit dem der V6-Biturbo im Stelvio Quadrifoglio erstmals, und anders als im Giulia-Pendant, ausgerüstet ist. Bei trockener Bahn und unter normalen Traktionsbedingungen arbeitet das System wie ein gewöhnlicher Hinterradantrieb. Doch mit Hilfe der Daten von Sensoren, der Längs- und Querbeschleunigung, Lenkwinkel und Drehbewegungen um die eigene Hochachse kann die Elektronik durchdrehende Räder gewissermaßen vorhersehen. Erreichen diese ihre Haftungsgrenze, wird das Drehmoment blitzschnell und stufenlos zu gleichen Teilen zwischen den Achsen verteilt. Dazu kommt ein elektronisches Sperrdifferenzial mit Active Torque Vectoring an der Hinterachse, das im Verbund mit einer messerscharfen und hochpräzisen Lenkung selbst ungeübten Fahrern ganz einfach zu meisterlichen Einkehrschwüngen gar verhilft.

 

Fest zupackende Bremsen mit rot lackierten Bremssätteln sorgen für die optimale Verzögerung. So hat man am Ende nie den Eindruck, in einem SUV zu sitzen, sondern in einem perfekt ausbalancierten Sportwagen. Selbstverständlich mit entsprechenden Verbrauchswerten. Die 9,0 Liter, die Alfa Romeo für den Stelvio Quadrifoglio auf den Prüfstand nach Norm gemessen hat, verfliegen bei artgerechter Gangart auf der Straße schnell im Fahrtwind. Doch das rasante SUV kann auch völlig anders. Im Fahrdynamikprogramm DNA steht das A für „Advanced Efficiency“, in welchem die Zylinderabschaltung und die Segel-Funktion des Getriebes helfen, ein paar Liter Sprit zu sparen.

 

Serienmäßig mit an Bord ist ein neues Infotainment-System mit einem 8,8-Zoll-Display, TomTom-Navigation, Harmon Kardon HiFi-Anlage und Smartphone-Integration, das ganz einfach über einen Drehschalter im Mitteltunnel bedient wird. Vorne sitzt man sportlich bequem, hinten dürfte es für einen SUV etwas mehr sein. Doch das bleibt wohl am Ende das Zugeständnis für eines der formvollendetsten Exemplare auf dem SUV-Markt. Auch das Kofferraumvolumen bis rund 1.600 Liter beschert dem rasenden Stelvio Quadrifoglio eine gewisse Alltagstauglichkeit. (ampnet/SW)