Als die Flugzeuge fliegen lernten...




Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten Zeppeline und Flugzeuge flogen, kam es öfter zu unerklärlichen Problemen. Bestimmte Formen und Konstruktionen flogen besser als andere. Aber warum? Prof. Ludwig Prandtl, im Jahr 1904 als Direktor für technische Physik an die damalige Hochschule Göttingen berufen, wollte Antworten finden.

 

So wurde im November 1907 auf Anregung des Professors die neue Modellversuchsanstalt Göttingen zur Durchführung aerodynamischer Versuche ins Leben gerufen. Vor rund 110 Jahren entstand so als erste staatliche Einrichtung der Vorläufer des heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

 

In Göttingen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts die theoretischen und experimentellen Grundlagen erarbeitet, ohne welche die heutige Luftfahrt gar nicht erst möglich wäre. Die neue Forschungseinrichtung beschäftigte sich zunächst u.a. mit der Entwicklung der besten Form für Luftschiffe. Gleichzeitig wurde Prof. Ludwig Prandtl mit der Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen zur Grenzschichttheorie sowie zur Theorie des Tragflügels weltweit zum „Vater der Aerodynamik“.

 

Der Professor entwickelte 1907 den Windkanal „Göttinger Bauart“, der aus einem geschlossenen Ringsystem bestand. Auf ihm basieren viele heutige Windkanäle. In Göttingen wurden so revolutionäre Entwürfe wie der Nurflügler oder das Rotorschiff getestet. Vor sowie während des II. Weltkriegs wurden in Göttingen die Modelle der Brüder Horten getestet. Heute gilt diese Bauweise als Vorbild für den Tarnkappenbomber und der zivilen Großraumflugzeuge.

 

Heute arbeiten allein im DLR Göttingen 480 Mitarbeiter. (ampnet/TX)