Alternative Kraftstoffe entstehen bei Köln.


Wenn Fabian Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Shell Deutschland Oil, erklärt: „Wir werden die Mobilität in Zukunft nur erhalten können, wenn diese nachhaltiger gestaltet wird und Verkehrsteilnehmer auf der Straße, zu Wasser und in der Luft Emissionen signifikant senken können“, klingt das für einen Boss der Mineralölbranche ungewöhnlich.

Shell Standort bei Köln

Shell


Doch Shell will in Deutschland wirklich sein Geschäft mit fortschreitender Energiewende umbauen.

 

Dazu hat das Unternehmen einen Plan vorgestellt, wie es in Deutschland die eigenen Treibhausgasemissionen und jene, die entstehen, wenn die Kunden Mineralöle von Shell verbrauchen, innerhalb eines Jahrzehnts um über ein Drittel zu senken oder zu kompensieren. Dabei dürfte die Shell-Raffinerie in Wesseling bei Köln wohl eine Schlüsselrolle spielen.

 

In Zukunft sind hier nachhaltige Flugkraftstoffe sowie eine drastische Steigerung von Wasserstoff-Elektrolyse geplant. Dazu will der Konzern eine erste kommerzielle Bio-PTL-Anlage bauen. Unter „Power-to-Liquid“ (PTL) versteht man die generelle Umwandlung von elektrischem Strom in Flüssigkraftstoff. Bei dem gesamten PTL-Prozess handelt es sich um eine Aneinanderreihung verschiedener Teilprozesse. Dieses Verfahren wird ansonsten noch nicht großtechnisch eingesetzt, ermöglicht aber die Kraftstoffversorgung aus regenerativ erzeugtem Strom für die Sektoren, die auf Flüssigkraftstoff nicht verzichten können. Dieses so synthetisch hergestellte Kerosin soll helfen, den CO2-Fußabdruck von Airlines zu senken. Außerdem soll die Kapazität der PEM-Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage, die Shell aktuell in dem Werkteil Wesseling zusammen mit ITM Power fertigstellt, von derzeit 10 Megawatt auf 100 Megawatt gesteigert werden. Die beiden Projekte sind ein wichtiger Bestandteil der geplanten Transformation des Standortes Wesseling hin zum „Shell Energy and Chemicals Park Rheinland“. (ampnet/TX)