Attraktive Alternative.




„Echt, mit Erdgas? Aber das ist doch ein Audi?“; und… Der Passant, der sich gerade als (der letzte) Diesel-Fan zu erkennen geben hat, schaut ungläubig drein. So wie ihm geht es vielen, die das Typenkürzel „40 g-tron“ am Heck des A5 nicht recht deuten können.

 

Diese 5-türige Limousine fährt tatsächlich mit Erdgas, und wenn es halt nicht anders geht, mit Benzin. Das Behältnis für diesen Flüssig-Kraftstoff wurde im Zuge der Überarbeitung des Modells von 25 Liter auf knapp 8 Liter verkleinert, wodurch das Auto nun als „monovalent“ gilt.

 

Die Crux der Erdgasautos liegt weder in der Technik noch im Preis, denn schließlich sind Diesel auch teurer als vergleichbare Benziner. Es ist das Tankstellennetz, das zwar in den nächsten Jahren auf gut 2.000 Anlagen bundesweit ausgebaut werden soll, doch auch diese Zahl wäre immer noch karg gegenüber den an jeder Ecke vorhandenen herkömmlichen Zapfstellen. Die Situation ist mit denen von Ladestationen vergleichbar, die nach wie vor für eine Reichweitenangst bei den potenziellen Nutzern sorgen. Während jedoch das E-Mobil ohne Strom definitiv stehen bleibt, hat der Erdgas-Fahrer seinen Rettungsschirm in Form des Benzintanks. Im letzten Jahr verzeichnete Audi einen leichten Anstieg der Nachfrage nach Erdgas-Modellen, jedoch ist die Gesamtzahl mit etwa 18.500 Stück aus den Reihen A3, A4 und A5 eher bescheiden.

 

Unter dem Kofferraum sind die Erdgasbehälter aus Verbundwerkstoff eingebaut, was eine Durchleitung der Antriebskraft auf die Hinterräder unmöglich macht. Geprüft und zertifiziert bis zu einer Maximalbelastung von 600 bar werden sie für den Betrieb mit 200 bar befüllt. Der Hersteller gibt ihr Volumen mit 17,3 kg an. Wichtig: Man fährt aus zwei Gründen jedoch stets günstiger als mit einem Benziner. Der Streckenverbrauch ist niedriger und der Preis des Erdgases auch steuerbegünstigt.

 

Der Testwagen-Computer ermittelte für den 14-tägigen Zyklus mit einem gesunden Mix aus Kurzstrecken und Überlandfahrt einen Verbrauch von 5 kg je 100 km. In Kilometerkosten umgerechnet sind das nicht einmal 6 Euro je 100 km. Das wäre selbst für einen Diesel ein respektabler Wert. Dank normierter Anschlüsse ist das Betanken genauso einfach wie mit Benzin. Ventil aufstecken und verriegeln, mit einer Taste an der Säule wird die Druckbefüllung gestartet. Der Anschluss befindet sich hinter der Tankklappe neben dem Einfüllstutzen für Benzin. (ampnet/TX)