Auch Flugzeuge könnten Co2-neutral.




Mit rund 3 Prozent nimmt die Luftfahrt zwar einen überschaubaren Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen ein, doch gleichzeitig wachsen die Forderungen nach einem emissionsfreien Betrieb von Flugzeugen. Die EU-Kommission hat sich schließlich zum Ziel gesetzt, dass Europa bis zum Jahr 2050 zu einem klimaneutralen Kontinent wird.

 

Diese Vision stellt auch die Luftfahrt vor große Aufgaben. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat jetzt einen Forschungsweg zum emissionsfreien Fliegen entwickelt sowie mehrere Schwerpunkte ermittelt. Danach muss der Energiebedarf „künftiger Flugzeuge bis zum Jahr 2050 auf mindestens die Hälfte verringert werden“. Die Vision des DLR ist „eine emissionsfreie Luftfahrt. Der Weg dorthin erfordert einen disruptiven Ansatz und neue Technologien. In unserer Luftfahrtstrategie betrachten wir das Flugzeug und den Luftverkehr als Gesamtsystem. Wir sehen uns dabei in der Funktion eines Architekten. Von den Grundlagen bis hin zur Anwendung in enger Abstimmung und in Kooperation mit der Luftverkehrsindustrie und -wirtschaft“, so die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzilla.

 

In der neuen Luftfahrtstrategie definiert das DLR, welche Entwicklungen auf dem Weg zum klimaneutralen Fliegen liegen. Dabei, so die Experten, zeigt sich vor allem bei den alternativen Antrieben, dass es nicht die eine alles verändernde Innovation für jeden Bereich gibt. Vielmehr wird in der Zukunft eine Mischung aus unterschiedlichsten Technologien entwickelt werden müssen. Dabei können auf Kurz- und Langstrecken neuartige und äußerst effiziente Turbofan-Triebwerke zusammen mit regenerativ erzeugtem Kerosin eingesetzt werden. So ist ein beinahe klimaneutraler Betrieb der Flugzeuge möglich. Vorteil dieses Treibstoffs: Er ist bereits für die bestehenden Flotten nach minimalen technischen Modifikationen der Triebwerke geeignet. „Die so genannten Sustainable Aviation Fuels senken den CO2-Fußabdruck deutlich und reduzieren zusätzlich auch die Klimawirkung von Kondensstreifen“, so das DLR.

 

Neben dem regenerativen Kerosin kommt auch der Wasserstoffantrieb als Alternative infrage, mit dem sich die lokalen CO2-Emissionen auf null reduzieren lassen. Allerdings stellen Volumen und Gewicht sowie auch Integration und Sicherheit aus Sicht des DLR noch „ Herausforderungen“ dar. In Zukunft könnte der Antrieb im Regional- und Kurzstreckenbetrieb in der Luft eingesetzt werden. (ampnet/TX)