Audi Q8: Angriff auf die Spitze!


Mit dem Audi Q8 wollen die Ingolstädter besonders hoch hinaus. Bei der ersten Bekanntschaft in der chilenischen Atacama-Wüste schaffte dieses SUV bis auf 4.250 Meter. Der Audi konnte dort auf seinen Turbolader zurückgreifen und sich über die S-Stellung der 8-Gang-Tiptronic frisches Drehzahlniveau generieren. Diese netten Hilfsmittel hat ein Mensch nicht!

Audi Q8

Audi


Mit dem Q8 folgt auch Audi weiter dem Trend vom gesellschaftsfähigen Geländewagen der Kategorie SUV hin zum viertürigen Groß-Coupé. Sie stellen eine neue Gattung dar, an deren Erfolg nur die Pioniere glaubten. Entscheidend ist aber immer der Kunde. Der mag das große, luxuriöse und dynamisch wirkende Hoch-Coupé mit riesigem Innenraum und einer Ladekapazität, die jedem altgedienten Kombi zu Ehre gereichen würden. Ob SUV oder SAV, es wird Zeit, für diese Gattung ein Kürzel zu finden.

 

Dem Gattungsbegriff SUV zum Trotz beziehen sich die Audi-Designer um Marc Lichte beim Q8 auf die sportlichen Ursprünge der Marke, auf den Audi Sport, genannt „der Kurze“, das Homologationsmodell für den legendären Rallye-Quattro. Der leistete 300 PS, wog keine 900 kg und fiel mit seinem kurzen Radstand, kleinen Fensterflächen und den extrem ausgestellten, eckigen Quattrobacken besonders seinem Betrachter auf.

 

Diese Merkmale findet man im neuen Design auch alle beim Q8, damit wären auch schon die Unterschiede zum längeren Q7 ideal aufgedeckt.

 

Beim Innenraumdesign hat Audi seine Position behaupten können. Audi betont die typische neue Sachlichkeit. Unterhalb der bekannten, von B-Säule zu B-Säule umlaufenden Wrap up-Line gliedern sich klar getrennte Bereiche über die ganze Breite an, die von schwarzem Klavierlack-Glanz dominiert werden. Die direkte Mitte über dem Tunnel beherrschen zwei Touchscreens. Wer will, kann ein virtuelles Cockpit dazu kombinieren. Auch ein Head up-Display ist im Angebot dabei. In der Summe mit der aufwendigen Bestuhlung, den verwendeten Materialien, der nach wie vor hervorragenden Verarbeitung entsteht ein Ambiente, das die Passagiere mit einer unaufdringlichen, fast selbstverständlichen Eleganz umfängt.

 

Wir fuhren jetzt die beiden Motoren, die auch zur Einführung angeboten werden. Den Audi Q8 50 TDI quattro und den Audi Q8 50 TFSI, beide kombiniert mit dem obligaten Allradantrieb quattro und 8-Gang-Tiptronic. Beide Motoren werden als Mildhybrid-Versionen gebaut, also mit einem Riemen-Starter-Generator, der beim Verzögern bis zu 13 kW in seine 10 Ah Lithium-Ionen-Batterie unter dem Kofferraum zurückholen kann. Dort wird sie zum erstaunlich schnellen und geräuscharmen Starten wieder abgerufen oder zum Einsatz von nicht oft benötigten Nebenaggregaten genutzt. Außerdem unterstützt sie das Segeln, weil der Motor komplett ausgeschaltet werden kann. Eine Kraftstoffersparnis bis zu gut 0,7 Liter.

 

Zum Marktstart bringt Audi den Q8 3.0 TDI mit 286 PS. Der bringt es auf ein max. Drehmoment von 600 Nm. In 6,3 Sekunden sollen die gut 2,2 Tonnen so auf 100 km/h beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h erreicht werden. Anfang kommenden Jahres folgen ein 3,0-Liter Diesel mit 231 PS und ein Sechszylinder-Benziner mit 340 PS.

 

Audi kombiniert die Progressivlenkung mit der Hinterachslenkung, die den Wendekreis erstaunlich verringert und bei hohen Geschwindigkeiten die Stabilität erhöht. Der Allradantrieb quattro gehört zum Serienumfang. Bei den Fahrwerken gibt es Stahl- oder Luftfederung. Einstellbar wären beide. In Sachen Komfort sowie Geländetauglichkeit liegt die Luftfeder natürlich vorn. So kann sie z.B. die Karosserie um gut 90 mm anheben.

 

Bei unseren Touren in die Höhe und in die Wärme oder Kälte konnten wir beide 3,0-Liter Motoren erleben, immer mit der Luftfeder. Müßig zu erwähnen, dass beide Motoren mehr als ausreichend Power anbieten. Überraschend fanden wir da schon eher, wie wenig Geräusche innen ankommen, obwohl wir die max. Bereifung immer untergeschnallt hatten.

 

Wohin man auch blickt: Scheinwerfer, Assistenzsysteme, Ausstattungen oder Individualisierungsmöglichkeiten, der Audi Q8 passt zum Anspruch der Ingolstädter Marke. Die Macher haben sich Respekt verdient. (ampnet/SW)