Audi RS Q e-tron:


Julius Seebach ist seit dem 1. Mai 2019 Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und damit verantwortlich für den gesamten Motorsport bei Audi. Damit verantwortet der 1983 in Pirmasens geborene Wirtschaftsingenieur auch den Audi RS Q e-tron und dessen Start am 1. Januar 2022 bei der Rallye Dakar. Für Audi ist dies Neuland und das Fahrzeug ist nicht nur eine Neukonstruktion, sondern elektrisch angetrieben.

Audi RS Q e-tron

Audi


Audi stellt sich einer der größten Herausforderungen, die es im internationalen Motorsport gibt, ganz bewusst mit einem einzigartigen Konzept. Der neue Audi RS Q e-tron verfügt über einen elektrischen Antrieb mit zwei Motor-Generator-Einheiten (MGU) aus der Formel E. Die Hochvoltbatterie wird beim Fahren über einen Energiewandler aufgeladen, der aus dem effizienten TFSI-Motor aus der DTM und einer weiteren MGU besteh. Das klingt sehr waghalsig?

 

Julius Seebach: Der Prototyp des komplett neuen Audi RS Q e-tron entstand in gut zwölf Monaten. Zwischen dem Roll-out am 30. Juni 2021 in Neuburg an der Donau und dem Start am 1. Januar 2022 im saudi-arabischen Ha’il liegen gerade einmal sechs Monate. Das ist sehr, sehr wenig Vorbereitungszeit für ein derart aufwendiges Projekt. Ich kann es auch gar nicht oft genug betonen: Der Audi RS Q-e-tron ist das technisch anspruchsvollste Fahrzeug, das Audi Sport je zum Renneinsatz gebracht hat. Wir sind aber alle extrem motiviert und freuen uns auf den Einsatz!

 

Welche Ziele werden bei der Rallye Dakar verfolgt?

 

Julius Seebach: Die Rallye Dakar ist die wohl größte denkbare Herausforderung für unseren innovativen elektrischen Antrieb mit Hochvoltbatterie und hocheffizientem Energiewandler. Nie zuvor haben wir bei Audi Sport in solch kurzer Zeit ein zudem so komplexes Fahrzeug an den Start gebracht. Und unser allererster Härtetest unter Wettbewerbsbedingungen ist nun die längste und anspruchsvollste Rallye der Welt. Wir begegnen der Rallye Dakar mit großem Respekt und konzentrieren uns voll auf diese Herausforderung!

 

Die drei Mannschaften können sich auf jeden Fall sehen lassen!

 

Julius Seebach: Mattias Ekström glänzt mit Vielseitigkeit. Neben vielen Siegen in der DTM konnte der Schwede zwei Meisterschaften feiern sowie einen Titel in der Rallycross-Weltmeisterschaft. Co-Pilot Emil Bergkvist war bei den Junioren selbst Rallye-Weltmeister, bevor der Schwede auf den Beifahrersitz wechselte. Stéphane Peterhansel führt als 14-maliger Sieger die Bestenliste der Rallye Dakar an. Sein französischer Landsmann und Co-Pilot Edouard Boulanger wies ihm bereits 2021 bei seinem jüngsten Erfolg den Weg. Der Spanier Carlos Sainz hat die Rallye Dakar bereits drei Mal gewonnen und bringt mehr als zwei Jahrzehnte pure Erfahrung aus Sprint-Rallyes mit, in deren Verlauf er zwei Mal Rallye-Weltmeister war. Bei allen drei Dakar-Siegen saß sein Landsmann Lucas Cruz auf dem Beifahrersitz.

 

Alle drei Audi RS Q e-tron sind unter Audi Sport eingeschrieben. Unterstützung gibt es von der Q Motorsport GmbH. Das Team von Sven Quandt aus dem hessischen Trebur blickt auf mehr als ein Vierteljahrhundert Erfahrung im Marathon-Rallyesport zurück und verbuchte dabei sechs Gesamtsiege bei der Rallye Dakar. Insgesamt 80 Personen von Audi und Q Motorsport bewegen sich zwei Wochen lang durch Saudi-Arabien. Auf dem Programm stehen zwölf Etappen, für 8.099 Kilometer. Die Summe der gezeiteten Offroad-Prüfungen beträgt schließlich gute 4.252 Kilometer. (Audi/SW)