Auf den Spuren einer Legende.




Die Legende geht so: Akio Toyoda, Chef bei Toyota, ist ein begeisterter Rennfahrer und seine Lieblingsstrecke ist die Nordschleife. 2011 drehte der Japaner mit dem damaligen BMW-Vorstandschef Nobert Reithofer einige Runden auf dem Eifel-Kurs. Bei der Rückkehr verblüfften die zwei Bosse alle, mit dem Bau eines gemeinsamen Sportwagens.

 

BMW machte daraus den Roadster Z4, Toyota hauchte nach 17 Jahren Abstinenz seinem legendären Sportcoupé Supra neues Leben ein. Und die japanische Version sollte ein reinrassiger Racer werden. Ganz in der Tradition ihres ersten Supersportwagens 2000 GT von 1967, der leider nur 351-mal gebaut wurde.

 

Für diese angestrebte Dynamik sorgt in der fünften Generation des GR Supra ein Bekannter von BMW, der 3,0-Liter Reihensechszylinder mit 340 PS. Zwar gehört der Direkteinspritzer-Turbo mit 7,5 Litern Verbrauch (nach NEFZ) nicht zu den sparsamsten, dafür in puncto Dynamik und Laufruhe zum Besten, was auf dem Markt zu finden ist. Dazu kommt eine passende, ebenso sportlich wie komfortabel schaltende ZF 8-Gang-Automatik sowie ein klassisches Sportwagen-Layout: Antrieb hinten und Motor vorne, dazwischen noch die zwei Sitze, und eine mit 50:50 perfekt balancierte Gewichtsverteilung versprechen Fahrspaß pur.

 

Tatsächlich macht das Sportcoupé, das wie der Z4 bei Magna in Graz gebaut wird, mit dem ersten Tritt auf das Gaspedal richtig viel Laune. Der tiefe Schwerpunkt und das neu getrimmte Fahrwerk mit hydraulisch gedämpften Federbein-Stützlagern vorne und aktiven Differenzial hinten lassen den GR Supra schon nach wenigen Kilometern an die Hände wachsen. Das souverän schnurrende Biturbo-Aggregat entwickelt dabei mit seinen 500 Nm Drehmoment schon ab 1.600 Touren vollen Schub für jedes Manöver: Sei es, um in schnellen 4,3 Sekunden auf Tempo 100 zu stürmen, mit Nachdruck über kurvige Überlandpassagen zu stoßen oder sich auf der Rundstrecke langsam ans Limit zu tasten. Dabei gleitet der 1.570 kg schwere Sportwagen im Normal-Modus überraschend leicht und komfortabel dahin. Drückt man die „Sport“-Taste, zieht das Coupé die Zügel stramm an. Umgekehrt sorgt beim Runterschalten ein Backfire-Brabbeln für viel Feedback.

 

Das größte Manko ist, in diesem Jahr wird es den Japaner nicht mehr zu kaufen geben. Die 300 Exemplare, die für Deutschland vorgesehen sind, waren schon vor dem Verkaufsstart im August 2019 weg. (ampnet/TX)