Aus Fiesta-Blechen wird Kunst.




Täglich entstehen im Presswerk der Kölner Ford-Werke allein Tonnen an Metallschrott durch Materialreste beim Stanzen der Karosserieteile. Sie landen nicht etwa auf dem Schrottplatz, sondern werden von Recycling-Firmen aufbereitet. Die Quote liegt bei 100 Prozent. Der Künstler Daniel Kiss hat aus diesem „Abfall“ eine Ausstellungsarchitektur geschaffen.

 

Sie ist gemeinsam mit Werken von Manuela Leinhoss, Carola Uehlken und Adriano Costa in „The Value of Flowers“ im Kunstraum „Part One“ in der Nähe des Kölner Barbarossaplatzes zu sehen.

 

Bei einer Besichtigung des Presswerks von Ford hatte sich der Künstler nicht nur von der Menge an Material begeistert gezeigt, sondern auch über die vielfältigen Materialeigenschaften und völlig unterschiedlichen Formen der dort abfallenden Restteile: „Mir war sofort klar, dass dieses Material ganz viele Möglichkeiten bietet und man es wunderbar für eine Ausstellung nutzen kann“. Ford-Mitarbeiter stellten eine Mischung aus verschiedenen Teilen zusammen und lieferten rund 500 kg Metallschrott.

 

Manche Teile wurden fast unverfälscht belassen, sie offenbaren deutlich ihren automotiven Ursprung und entwickeln durch eingestanzte Muster eine eigene Ästhetik. Andere Versatzstücke wurden zusammengesetzt und ihre Ursprungsform verändert. Die sich ergebene Raumarchitektur erinnert an ein dekonstruiertes Raumschiff, in dessen Inneren nun die skulpturalen Elemente der anderen Künstler erblühen. Sie erinnern an Blumen und verweisen so auf den Titel der Ausstellung „The Value of Flowers“ und unterscheiden sich auch durch die verwendeten Materialen wie Gips oder Stoff vom metallischen Rahmen. (ampnet/TX)