Autonomes Fahren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.




Noch herrscht weltweit undurchschaubares Tohuwabohu in Bezug auf die Gesetzeslage für autonome Autos. Allein in den USA gelten in 30 der 50 Staaten rund 80 unterschiedliche Vorschriften. Das will der Kongress in Washington nun ändern. Der neue Audi A8 könnte dabei der erste Nutznießer angeglichener Bestimmungen sein.

 

Was seit Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen gehört, traf nun ein: Für kurze Zeit herrschte zwischen einigen US-Senatoren sowohl der Demokratischen als auch der Republikanischen Partei Eintracht. Da brachten die Senatoren Gary Peters aus Michigan und Bill Nelson aus Florida, beide Demokraten, einen Vorschlag ein, der einen Grundrahmen für den Betrieb autonomer oder halb-autonomer Autos in allen US-Bundesstaaten schaffen soll. Der Flickenteppich unterschiedlicher Bestimmungen müsse aus der Welt und „mehr Erleichterungen für den Betrieb der Fahrzeuge von morgen und übermorgen geschafft werden“, heißt es.

 

Ihnen schloss sich ihr Kollege John Thune an, der für South Dakota als Republikaner im Senat sitzt. Auch er beklagte das aktuelle Patchwork von Regulierungen, das den Betrieb selbstfahrender Autos über Grenzen in den USA nicht nur hemmen, sondern sogar ganz verhindern könne. Als Beispiel führte er den Audi A8 der nächsten Generation an, dessen Weltpremiere auf dem ersten Audi Summit in Barcelona am 11. Juli stattfinden und der das erste frei verkäufliche Auto auf dem Level 3 sein wird. Das bedeutet, dass der Wagen unter bestimmten Bedingungen die Fahrverantwortung allein übernehmen könnte.

 

Laut Audi wird der A8 zukünftig in der Lage sein, auch über längere Strecken und bei starkem Verkehr mit bis zu 60 km/h auf der Autobahn autonom unterwegs zu sein, ohne dass ein Aufpasser ständig die Hände im Spiel hat. Ähnliches schaffen auch entsprechend ausgerüstete A4 und Q5, allerdings muss der Mensch am Lenkrad jederzeit in der Lage sein, einzugreifen. „Mit dem neuen Audi A8“, so Senator John Thune, „dürfte man noch nicht einmal die 200 Meilen von Boston nach New York autonom unterwegs sein, obwohl das Auto das kann. Im Staat New York erfordert das Gesetz die ständige Aufmerksamkeit, in Massachusetts sind diese Vorschriften weniger streng“.

 

Auf gemeinsamem Beschluss der Senatoren soll nun ein grundlegendes Rahmenwerk für Selbstfahrtechniken entstehen. (ampnet/TX)