Autos dominieren noch die Stadt.




Die unterschiedlichen Erwartungen zwischen Auto- und Radfahrern, Fußgängern und ÖPNV-Nutzern zeigen: Ohne gegenseitige Rücksicht und Verzicht kann ein Mobilitätswandel in den Städten nicht erfolgen. Der ADAC wollte wissen, wie es um die Bereitschaft steht, auf bislang als selbstverständlich angesehene Rechte zu verzichten.

 

Ungeachtet aller Diskussionen um die Verkehrswende ist das Auto noch das meistgenutzte Verkehrsmittel in den betrachteten Großstädten. Fast drei Viertel der befragten Personen sind damit an zehn oder mehr Tagen im Jahr in ihrer Stadt unterwegs, knapp die Hälfte sogar an mindestens 100 Tagen. Die öffentlichen Verkehrsmittel folgen mit knapp zwei Drittel und das Fahrrad mit fast der Hälfte an zehn Tagen oder mehr. Und die Nutzung des ÖPNV nimmt jedoch mit der Größe der Stadt zu. So ist der Anteil der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel in Städten mit mehr als einer Million Einwohnern um 20 Prozentpunkte höher als in Städten mit nur 200.000 bis einer Million Einwohnern.

 

Ein weiterer Aspekt der ADAC-Umfrage war das Sicherheitsgefühl. Mit 55 Prozent sind die Autofahrer die Gruppe, die sich auf den Straßen am sichersten fühlen. Von den Fußgängern bestätigt dies jeder Zweite. Klare Defizite gibt es bei Radfahrern, von denen sich nicht mal jeder Fünfte sicher fühlt. Als defizitär wird von allen die gegenseitige Rücksichtnahme bewertet. Nur jede fünfte befragte Person empfindet die Situation als gut. Alle Gruppen haben das Gefühl, dass für ihre Verkehrsart mehr getan werden sollte. Müssten man sich entscheiden, welche „Art“ besonders gefördert werden soll, wählen relativ gesehen die meisten U-Bahn, Bus und Straßenbahn. Ein Kernanliegen des Mobilitätswandels besteht darin, den vom Auto beanspruchten Platz in stärkerem Maß dem Fußgänger- und Radverkehr zukommen zu lassen. 42 Prozent sind für eine solche Maßnahme, unter denjenigen, die überwiegend als Radfahrer in ihrer Stadt unterwegs sind, sind es immerhin gut 69 Prozent. (ampnet/TX)