Bahn erwartet größten Verlust der Geschichte.




Die Deutsche Bahn (DB) schließt die ersten sechs Monate mit einem operativen Verlust (EBIT bereinigt) in Höhe von 1,8 Milliarden Euro ab. Dazu außerordentliche Effekte, u.a. die Sonderabschreibung auf die DB-Tochter Arriva von 1,4 Milliarden Euro. Zusammen führt dies im ersten Halbjahr zu einem Ergebnis nach Steuern von minus 3,7 Milliarden Euro.

 

Die Investitionen bei Bund und bei der DB sind durch ein langfristiges Modernisierungs- und Ausbauprogramm allein für die Eisenbahn erneut gestiegen. Mit 5,6 Milliarden Euro (Brutto-Investitionen) und zudem 2,8 Milliarden Euro (Netto-Investitionen) erreichten diese ein neues Niveau und die höchsten Halbjahreswerte in der DB-Geschichte.

 

Im ersten Halbjahr 2020 sank der Umsatz des DB-Konzerns im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent auf rund 19,4 Milliarden Euro. 37 Prozent weniger Fahrgäste hat das Unternehmen zu beklagen. Hier spielt natürlich der Lockdown aufgrund der Pandemie die entscheidende Rolle. Nach den Lockerungen der Beschränkungen in Deutschland zeichnen sich seit dem Mai schon wieder Verbesserungen im Kerngeschäft der DB ab. Die Corona-Pandemie traf die europäische Nahverkehrstochter Arriba jedoch mit voller Wucht, da sie in Ländern mit besonders schwerem Verlauf aktiv ist. Vor diesem Hintergrund war eine Sonderabschreibung von 1,4 Milliarden Euro allein nur möglich gewesen.

 

Die internationale Logistik-Tochter DB-Schenker navigiert hingegen trotz Umsatzeinbußen gut durch die Krise. Sie steigerte sogar das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) auf 278 Millionen Euro (+16,8 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2019). Zumindest ein Lichtblick… (ampnet/TX)