BMW 5er Touring: Vollwertiger Münchner!

Eines kann man BMW nicht vorwerfen: Dass die Marke sich von ihren Wurzeln entfernt hätte. Jedenfalls nicht stilistisch. Dies sieht man bei den Kombis der Münchner. Die Proportionen der Baureihe E 34 von 1991 bis heute zur fünften Generation des 5er Touring sind gleich geblieben, und auch Details wie die L-förmigen Rückleuchten wurden nur modernisiert.

Auch heute ist der 5er Touring vielleicht die gelungenere Variante: Das Kombiheck liefert einen optischen Kontrast zur relativ massiven Front, und die leicht in sich verdrehte Flanke funktioniert ebenfalls besser mit dem Volumenheck. Insgesamt zeigt sich der stimmigere seitliche Aufriss!

Unvermeidlich ist wohl, dass die neue Generation in allen Dimensionen weiter gewachsen ist; immerhin haben die Passagiere etwas davon. Die Platzverhältnisse sind großzügiger geworden, der Kofferraum fasst jetzt mindestens 570 Liter und lässt sich auf stolze 1.700 Liter erweitern. Und der 5er Touring ist zwar größer geworden, erfreulicherweise jedoch auch leichter, und zwar um gut 100 kg. Die Zuladung wächst damit auf 730 kg.

Der 5er ist durchdacht: Die Heckklappe schwingt nach oben, wenn der mit Tüten beladene Fahrer unter der Heckschürze einen Tritt nach vorn vollführt, und wenn es schnell gehen soll, kann die Heckscheibe auch separat geöffnet werden: Das hat BMW beim E 34 als erster eingeführt. Die straff-komfortablen Sitze passen wie angegossen, das leicht zum Fahrer angewinkelte Cockpit zeigt Rudimente jener Fahrerorientierung, für die BMW einst berühmt war. Der Zentralbildschirm ist nett, wir fanden die Bedienung über den Vier-Wege-Dreh-Drücksteller jedoch intuitiver.

Unter der Haube des 5er Touring stecken Diesel oder Benziner mit vier oder sechs Zylindern; wir sind den Einstiegs-Diesel 520d und den etwas stärkeren 530d gefahren. Bereits als 520d ist der Kombi gut motorisiert: Der Vierzylinder leistet 190 PS, der 5er schafft mit 8-Gang-Automaten in 7,8 Sekunden die 100 km/h, und beschleunigt weiter bis 225 km/h. Der Zyklusverbrauch liegt bei lediglich 4,3 Litern je 100 Kilometer. Noch viel souveräner geht der 530d ans Werk, der mit einem 265 PS starken 3,0-Liter Reihen-Sechszylinder nicht nur leiser und vibrationsärmer agiert, sondern auch Fahrleistungen auf Sportwagenniveau liefert: 0-100 km/h in 5,8 Sekunden, Spitze 250 km/h. Kaum zu glauben, dass BMW auf diesen satten Dieselmotor noch weitere zwei Derivate draufsetzen wird: Den 540d und den M550d, der dann glatte 400 PS leisten wird. (ampnet/SW)