Brennstoffzelle wandert vom Auto ins Rechenzentrum.




30 Prozent kleiner, 40 Prozent leistungsfähiger und mit Abmessungen, die die Unterbringung im Motorraum von Fahrzeugen erlauben, das sind Kernwerte der Brennstoffzellen-Systeme, wie sie Daimler bei der IAA in Frankfurt im Mercedes GLC F-Cell vorstellte. Diese Qualitäten fördern auch den Einsatz von Brennstoffzellen außerhalb eines Automobils.

 

Daimler entwickelt nun solch stationäre Anwendungen der Wasserstoff-Technologie im Rahmen einer internationalen Partnerschaft. Ziel eines ersten Projektes ist die Versorgung eines Rechenzentrums mit Energie, die ohne Emissionen, nachhaltig, kostengünstig und zuverlässig für den Dauer- und Notbetrieb erzeugt wird.

 

Die 100-prozentige Tochter „NuCellSys“ erweitert in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Research and Development North America (MBRDNA) sowie dem Daimler Innovations Lab1886 das Anwendungsspektrum der Brennstoffzellentechnologie für lokale Netze, wie beispielsweise in einem Rechenzentrum. Mit an Bord: Hewlett Packard Enterprise (HPE), Power Innovations (PI) und National Renewable Energy Laboratory (NREL).

 

„Die Marktreife von automobilen Brennstoffzellen-Systemen ist heute unbestritten. Sie sind alltagstauglich und stellen eine vielversprechende Option für den Mobilitätssektor dar. Aber das Potenzial von Wasserstoff jenseits des Automobils ist vielfältig und erfordert die Entwicklung neuer Strategien. Skaleneffekte und Modularisierung sind wichtige Themen“, sagt Prof. Dr. Christian Mohrdieck, Leiter Brennstoffzelle bei der Daimler AG sowie der CEO bei NuCellSys.

 

Rechenzentren gehören zu den größten Energieverbrauchern in der New Economy; die Wachstumsrate ist beträchtlich. Einer Studie zufolge steigt der Strombedarf von Rechenzentren in den USA bis 2020 auf 140 Milliarden kWh im Jahr, was der Jahresproduktion von 50 Kraftwerken und einem jährlichen CO2-Ausstoß von 100 Millionen Tonnen entspricht. Hier kann die Wasserstoff-Technologie nur eine Lösungen bieten.

 

Die hohe Zuverlässigkeit, die niedrigen Emissionsraten, der niedrige Geräuschpegel und der noch einmal drastisch reduzierte Platzbedarf machen Brennstoffzellen zur idealen Wahl für zukünftige Mikronetze in Rechenzentren. Effizienz als Mittel! (ampnet/TX)