Cadillac-Van:


Die „Keynote Speech“ ist ein entscheidendes Ereignis bei der CES, jener Technik-Messe, die in den vergangenen Jahren zum ersten und einem der wichtigsten Treffpunkte der Autobranche geworden ist. Dieses Jahr lieferte die Pandemie allerdings einen unsanften Realitäts-Check, denn auch die CES 2021 fand nur im virtuellen Raum statt.

Cadillac-Van

General Motors


GM-Chefin Mary Barra, die eine virtuelle Rede lieferte, beschwor darin den „Wendepunkt“ auf dem Weg zur elektrischen Zukunft, an dem sich die Industrie befinde. Und sie unterlegte die getätigten Aussage mit einer Präsentation, in welcher nicht nur die bereits angekündigten Oberklasse-Modelle Cadillac Lyriq und GMC Hummer EV gezeigt wurden, sondern auch ein Lieferwagen namens Bright Drop EV 600 für die „letzte Meile“, ein kastenförmiger autonomer Cadillac-Van und eine ebenso als Cadillac etikettierte vollautonome Drohne, die einsitzig mit bis zu 90 km/h durch die Lüfte schwirren soll.

 

Das bekannte sowie wichtige Wirtschaftsportal „Seeking Alpha“ notierte diplomatisch: „Fliegende Autos sind keine Investition für die nächste Produktgeneration, sondern ein Schritt nach vorn im Hinblick auf eine Idee, die sich weiterentwickeln könnte“. Oder nicht?

 

Da waren die Ideen der deutschen Autoindustrie realistischer. Mercedes glänzte mit seinem „Hyperscreen“-Armaturenbrett, das dem kommenden Spitzenmodell der E-Palette, dem neuen EQS, einen für absehbare Zeit uneinholbaren Technologie-Vorsprung verschaffen dürfte. BMW kündigt die Ablösung des i-Drive in seiner bisherigen, vor 20 Jahren eingeführten Form an. Das Auto entwickle sich zum Assistenten, „mit kluger Lösung, und mit Augenzwinkern“.

 

Die CES ist auch eine Messe für die Zulieferer und Dienstleister. Dazu gehört ZF. Ein neues Produkt namens Data Venture Accelerator (DVA) soll dazu dienen, das nur durch Sensoren generierte Datenvolumen im Automobil zu sammeln und zu nutzen, um künftige Mobilität sicherer und bequemer zu machen, und um Autobauern Erlösmodelle zu erschließen, die sich über das gesamte Fahrzeugleben erstrecken.

 

Es macht den Reiz der CES aus, dass sie sich nicht alles ums Automobil dreht. Und auch von zu Hause hat es Spaß gemacht, sich durch diese digitale Welt durchzuklicken. Und ab und zu auch mal den Blick durchs Fenster zu genießen... (ampnet/SW)