Camper werden anspruchsvoller.




Welche Bilder tauchen in Köpfen auf, wenn man an einen Campingplatz denkt? Männer, die im Feinripp-Unterhemd an Klapptischen sitzen, Bier trinken und vielleicht noch Karten spielen. Frauen, die mit Staubtüchern über die Kunststoff-Butzenscheiben des Barschranks wischen oder am Küchenblock die Kartoffeln schälen und Gemüse schnippeln.

 

Manch einen, der sich für diese Urlaubsform erwärmten könnte, haben diese Vorstellungen bislang abgeschreckt. Aber sie sind falsch. Studien zeigen, dass die Camper zunehmend ihren Lebensstil modernisieren, mit hohem Anspruch in Urlaub oder das verlängerte Wochenende ziehen.

 

Überhaupt hat sich die Klientel wesentlich verändert. Bräsiges Abhängen vor dem Caravan und das Pendeln zwischen Grill und Kühlschrank ist längst sportlicher Betätigung gewichen. Wertige Mountainbikes, teurere Laufschuhe und gespannte Slack-Lines sind weitaus öfter zu entdecken als die alkoholbeseelte Camper-Runde im Grünen. Das Fahrwasser der Billig-Urlauber hat die Caravaning-Bewegung auch hinter sich gelassen. Das zeigt u.a. der große Zuspruch, den die immer häufiger angebotenen Womo-Dinner finden. Damit versuchen Restaurants die Gäste zu halten, in dem sie den Besuchern in ihren eigenen und mobilen vier Wänden auf dem Restaurant-Parkplatz mehrgängige Menüs servieren, deren Preise den früheren finanziellen Rahmen der Verpflegung sprengen. (ampnet/TX)