Carthago nimmt sich Kundenwünsche zu Herzen.




Carthago, Hersteller von Premium-Reisemobilen, steht gut da. Offiziell ist es eine Umsatzsteigerung von 16,6 Prozent auf 350 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr. Gut 5.200 Reisemobile der Muttergesellschaft und der Tochtermarke Malibu wurden neu zugelassen, das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

 

Das könnte Begehrlichkeiten bei expansionswilligen Konzernen wecken. Mit einem Eigenkapitalanteil von 70 Prozent dürfte sich das erfolgreiche Unternehmen jedoch vor Übernahmeversuchen schützen können.

 

Für die kommende Saison wird das Programm ganz behutsam und unter Berücksichtigung der Kundenwünsche erneuert. So ergänzt ein neuer Kastenwagen bei Malibu das Angebot. Der Van Charming GT krönt die bei rund 45.000 Euro startende Baureihe, die es auf gut 1.800 Einheiten gebracht hat. Ein großes, doppeltes Panoramafenster ist das markante Kennzeichen des etwa 6,36 Meter langen Campers. Der Dachstaukasten vorne entfällt, stattdessen dienen allein seitliche Fächer zur Einrichtung der Bordbibliothek.

 

Wie in allen Baureihen stand der Leichtbau im Vordergrund, um bis zu 80 kg haben Vans und Reisemobile abgespeckt, was die Zuladungen verbessert und vielen Modellen die Einhaltung der wichtigen Grenze von 3,5 t erlaubt. Alle rollen auf Basis des Fiat Ducato, Modifikationen an dessen Chassis und am Aufbau, helfen u.a. beim Gewichtsparen.

 

Ein besonders kompakter Grundriss findet sich in integrierter Form als I 141 LE in den Baureihen C-Tourer und C-Compactline, der ebenfalls max. 3,5 t wiegt. Auf erneut 6,36 Metern Länge gibt es zwei Längsbetten im Heck, Küche und Waschraum in Wagenmitte sowie eine Sitzgruppe für vier Personen. Clever ist das Vario-Bad, bei dem die Rückwand samt Waschbecken als Spritzschutz über die Kassetten-Toilette geschwenkt wird und so eine geräumige Duschkabine entsteht. Die Preisliste startet bei ca. 78.000 Euro.

 

Bei den integrierten Liner-Serien präsentiert Carthago eine neue Front mit querliegenden Streben im Kühlergrill, der Chic C-Line bekommt ein neues Heck aus einer doppellagigen GfK-Form, die bei gleichbleibenden Innenraummaßen die Außenlänge um 13 cm verkürzt. Ebenfalls neu ist die patentierte TV-Wand bei den Modellen mit Queensbett, welche das Schlafzimmer vom Wohnbereich abtrennt und den Flachbildschirm direkt am Fußende des Betts positioniert. Größere Bäder bei den XL-Versionen mit Doppelachse sind weitere Neuerungen bei diesen Modellen.

 

Zwar sei Carthago beim Innenraumdesign eine eher konservative Marke, so Bernd Wuschack, Geschäftsführer des Reisemobilbauers in Aulendorf bei Ravensburg, es finden sich dennoch vermehrt moderne Bicolor-Einrichtungen an Bord. Gerne werden Holzrahmen mit hellen Flächen der Klappen und Türen kombiniert, was für eine warme und freundliche Atmosphäre sorgt. Bei der Einrichtung wünschen sich Kunden z.B. einen Backofen für die Küche, der hat den Dunstabzug als Sonderausstattung bereits überholt.

 

Für den Doppelboden hat die Marke ein Staukastensystem entwickelt, das passgenau in den jeweiligen Abteilungen des Kellers Platz findet und nicht nur Ordnung in die Ausrüstung bringt, sondern die Ladung auch vor dem Verrutschen schützt. Den Monitor der Rückfahrkamera ordnet Carthago künftig links neben dem Lenkrad an, damit der Blick beim Zurücksetzen nicht allzu weit zwischen dem Außenspiegel und dem Bildschirm wandern muss. Die Basispreise der Mobile bleiben fast konstant, die Anpassungen liegen zwischen 0,2 und 0,7 Prozent. (ampnet/TX)