China bleibt bei E-Mobilität vorne.




In 2017 wurden weltweit erstmals mehr als 1 Million E-Mobile abgesetzt. Insgesamt rollten 1,2 Millionen E-Fahrzeuge auf die Straßen. Die Hälfte davon wurde in China zugelassen, wo diese Modelle einen Zuwachs von 72 Prozent verzeichneten. Aber auch in Europa stieg die Nachfrage um 39 Prozent auf 306.000 Neuzulassungen.

 

Auch bei der Produktion von E-Fahrzeugen haben chinesische Hersteller den weltweit ersten Platz inne und erreichen inzwischen einen globalen Marktanteil von 41 Prozent. Gefolgt von Japan (19 %) und Deutschland mit 18 Prozent. Neben der Produktion nimmt China inzwischen auch die führende Rolle bei den Komponenten ein. Das sind die Kennzahlen des von McKinsey regelmäßig erstellten Electric Vehicle Index (EVI), mit dem das Unternehmen seit 2010 die Entwicklungen der E-Mobilität in den 15 wichtigsten Märkten misst. Bei der Marktdurchdringung liegt noch immer das E-Musterland Norwegen an erster Stelle vor China und der Schweiz. Deutschland belegt abgeschlagen den 12. Rang.

 

Offensichtlich fruchtet die von der Pekinger Zentralregierung verordnete Ausrichtung auf die E-Mobilität, um die Luft in den Metropolen lokal zu verbessern. Dass der Strom für die E-Fahrzeuge aus Kohlekraftwerken stammt, steht dabei auf einem anderen Blatt. Noch sind die chinesischen Hersteller auf ihrem riesigen Heimatmarkt konzentriert, doch sie werden zunehmend den Weltmarkt mit ihren Fahrzeugen ins Visier nehmen und so ein vollkommen neues Konkurrenzumfeld entstehen lassen. Aktuell verläuft „die Entwicklung regional sehr unterschiedlich“, so Nicolai Müller, Seniorpartner bei McKinsey. „Man kann nicht vom weltweit einheitlichen Markt sprechen. Viele Faktoren unterscheiden sich von Land zu Land und teilweise von Stadt zu Stadt. Von der Höhe der Kaufprämien über weitere Vorteile wie freies Parken bis hin zur Ladeinfrastruktur und den Regeln für Autos mit Verbrennungsmotor“.

 

China z.B. fördert inzwischen die E-Mobilität massiv: So übernehmen staatliche Stellen rund 40 Prozent des Kaufpreises. In Deutschland sind es knapp 20 Prozent. Aktuell können die chinesischen Kunden aus einer weltweit einmalig umfangreichen Flotte von knapp 100 Modellen wählen. „Dazu“, so Ncolai Müller, „gehören viele kleinere Fahrzeuge und Marken für die urbane Mobilität, die außerhalb Chinas praktisch unbekannt sind“. Wobei man sagen sollte: Noch unbekannt sind! (ampnet/TX)