Chinesischer Schnellstarter drängt nach Europa.




Machen die Chinesen nun ernst und starten ihre E-Offensive in Europa? In den letzten Jahren hat es auf Pkw-Messen nicht an Herstellern aus dem Reich der Mitte gemangelt, doch auf den Markt hat sich bisher, trotz vollmundiger Ankündigungen, noch kein Unternehmen mit seinen E-Pkw gewagt. Das könnte sich in der nahen Zukunft ändern.

 

Vor 3 Jahren gegründet, zeigte Aiways auf dem Genfer Automobilsalon (bis 17.3.2019) ihr SUV U5. Inzwischen arbeiten 1.100 Menschen für das Unternehmen, und die Planungen visieren einen Absatz von gut 150.000 Modellen auf dem boomenden E-Markt in China an. Diese Zahl soll sich in den kommenden Jahren sogar auf ca. 300.000 Einheiten verdoppeln.

 

Nach dem Marktstart in China sollen Anfang 2020 die ersten Exemplare des 4,70 m lange SUV auch in Europa an den Start gehen. Die Macher von Aiways wollen offensichtlich keine Zeit verlieren.

 

Der in Genf vorgestellte U5 Ion ist ein konventionell gezeichnetes SUV, das von einem 140 kW starken E-Motor an der Vorderachse angetrieben wird. Das Drehmoment liegt bei 315 Nm. Alle technischen Daten sind keine Revolution, sondern liegen im Rahmen der üblichen Werte. Das gilt auch für die Reichweite. Aiways verspricht max. 460 km. Wer Wert auf zusätzliche Reichweite legt, kann ein um exakt 20 kWh optimiertes Akkupaket mieten, um so weitere 100 km weit zu kommen. Als Spitze gibt der Hersteller 160 km/h an. Ein Nissan Leaf schafft gut 144 km/h…

 

Der U5 ist dank der modularen Bauweise der Plattform erst der Auftakt zu einer kompletten Modellpalette. Vom kommenden Jahr an sollen, so die ehrgeizigen Pläne, zwei neue Pkw pro Jahr auf den Markt kommen. Wie die Aiways-Modelle in Europa vertrieben werden sollen, ist ebenso unbekannt wie die Preisvorstellungen. Schätzwerte schwanken zwischen 25.000 und 35.000 Euro. Sollte Aiways tatsächlich Anfang kommenden Jahres auf den europäischen Markt rollen dann würde ausgerechnet die jüngste Firma die heimische Konkurrenz überholen. (ampnet/TX