City-Notbremsassistenten haben Grenzen.




Im Rahmen der EuroNCAP-Tests hat der ADAC einen genaueren Blick auf die Notbremsassistenten geworfen. Die Sonderauswertung der 2018 getesteten Autos zeigt: Gut 2/3 der Systeme erfüllen die Anforderungen zu 100 Prozent. Für den Test fährt das Fahrzeug mit steigendem Tempo auf eine Attrappe zu und muss per Bremsung den Aufprall vermeiden.

 

Die Versuche finden auf trockner Oberfläche und bei Temperaturen von 5 bis 40 Grad statt. Doch wie funktionieren die Systeme, die im Szenario 100 Prozent erreichen, bei Glätte und niedrigen Temperaturen?

 

Der ADAC hat das am Beispiel des Audi A6 überprüft. Bei optimalen EuroNCAP-Bedingungen bremst der Wagen komplett ab und vermeidet damit den Aufprall. Dabei wird, wie bei vielen anderen Modellen auch, der Bremsvorgang möglichst spät eingeleitet und dann stark gebremst. Ist die Fahrbahn rutschig und die Außentemperatur bei -1 Grad, bremst der Audi bei 25 km/h und 45 km/h zwar, doch er kommt ins Rutschen und kollidiert mit der stehenden Attrappe, aber mit geringerem Tempo.

 

Umweltparameter wie Außentemperatur, Nässe oder Eisglätte fließen also beim Notbremsassistenten nicht in die Berechnung des Bremswegs ein. Sonst hätte der Audi die Vollbremsung früher eingeleitet. Technisch wäre das durchaus möglich, über ESP-Sensorik, den Regensensor oder den Außentemperaturfühler. So ließen sich auswertbare Rückschlüsse auf das Bremsverhalten ziehen und die Unfälle in möglichst allen realen Fahr- und Umgebungssituationen verhindern, meint der ADAC. (ampnet/TX)