Continental verschiebt den Horizont.




Der Zulieferer Continental zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover (bis 27.09.2018) Lösungen für die Lkw-Abgasnachbehandlung. Es geht darum, die Wirksamkeit der NOx-Umwandlung in harmlose Bestandteile zu optimieren. Die motornahe Platzierung und eine neue Architektur vor dem Katalysator soll den Prozess in Zukunft vereinfachen.

 

Die neue „Ziehharmonika-Falttechnik“ erlaubt asymmetrische und stärker bauraumangepasste Katalysatorabmessungen. Bei der Verwendung des schräggelegten metallischen CS-Substrats (Crossversal Structure) ohne glatte Zwischenlage lassen sich laut Continental rund 20 Prozent Masse sparen. Wo es aber geometrisch nicht geht, bietet Continental eine neue Architektur an. Kurz vor der Schalldämpferbox wird Dieselkraftstoff in ein Mischrohr eingedüst. Unmittelbar stromabwärts folgt ein Heizkatalysator (EMICAT), der den Kraftstoffnebel katalytisch in Wärme umwandelt, die das gesamte Katalysatorsystem aufheizen kann.

 

Davon profitieren z.B. Lieferfahrzeuge im „Postbetrieb“, die wegen der Motorstillstände selten eine ausreichende Motor- und Abgastemperatur erreichen. Für die eigentliche Selective Catalytic Reduction (SCR) des NOx im Abgas wird eine wässrige Harnstofflösung eingedüst. Die neue Pumpe (Gen V) bietet optional eine Purge-Funktion, welche am Ende die Harnstoffleitung leert und damit Frostprobleme vermeidet.

 

Ist die Düse einfriersicher, kann die Purge-Funktion entfallen, der Fokus liegt auf einer schnellen Dosierbereitschaft. Mit einer Förderleistung von bis zu 20 Kilogramm pro Stunde kann die Pumpe auch zwei Injektoren speisen. Eine neue Filtrierungsstrategie soll das komplette System vor Schäden durch verschmutzten Harnstoff schützen. Die Pumpe kann in völlig unterschiedlichen Lagen eingebaut werden. (ampnet/TX)