Damit das Gepäck nicht zum Geschoss wird.




Auf der Urlaubsfahrt wird das Auto zum Transporter. Richtig laden ist dann das A und O, denn ungesicherte Teile können beim Bremsen zu Geschossen werden oder bei Kurvenfahrten die Stabilität des Autos gefährlich beeinflussen. Bei starken Zuladungen sollte zusätzlich auf die Gewichtsverteilung und eine mögliche Befestigung geachtet werden.

 

Autourlauber sollten sich vor der Abfahrt genau Gedanken machen, was am besten wo verstaut wird. Dabei auch gleich berücksichtigen, was für die Sicherung benötigt wird: „Expander, Trennwände, Transportkisten und Co. sind wichtige Ladehilfen für die Urlaubsreise“, sagt Eberhard Lang vom TÜV SÜD. Wird es eng im Fahrzeug, lässt sich vieles sicherer in einer Dachbox befördern.

 

Beim Packen sollte vor allem auch darauf geachtet werden, dass das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten wird. Und Mitfahrer werden selbstverständlich mitgezählt. Eingerechnet ist nur der Fahrer, pauschal mit 75 Kilogramm. Jeder Autofahrer, der Lasten transportiert, sollte die exakte Zuladung seines Vehikels kennen. Ein guter Blick in die Papiere verschafft Sicherheit: Die reine „Leermasse“ muss von der „Zulässigen Gesamtmasse“ abgezogen werden, das ergibt die Zuladung in Kilo.

 

Wenn zu viel Gepäck an den falschen Plätzen verstaut wird, kann das ein Sicherheitsrisiko für Fahrer mit Lasten sein. Übergewicht und Schlagseite machen jedes Auto manövrierunsicher. Oft braucht es dann nicht mal mehr eine brenzlige Situation, damit das Fahrzeug außer Kontrolle gerät. Scharfes Bremsen oder ein bisschen zu schnell in die Kurve und das Fahrzeug wird unkontrollierbar.

 

Gewichtige Gepäckteile gehören auf jeden Fall immer ins Gepäckabteil des Fahrzeugs. Dort sind die Lasten am sichersten verstaut und die Gewichtverteilung hauptsächlich auf die Hinterachse bringt Vorteile fürs Fahrverhalten. Beim Beladen sollten keine Lücken gelassen werden, damit nichts verrutschen kann. Schwere Teile müssen immer näher an die Hinterachse geladen werden, Kleinteile gehören in Kisten oder etwa andere Behälter. Außerdem lädt man schwere Gegenstände am besten immer nach unten, leichte somit nach oben. Die Gepäckstücke sollten außerdem zusätzlich mit Netzen oder Spanngurten gesichert werden, damit bleibt der Fahrzeugschwerpunkt unten und leichte Teile können nicht durch das Auto fliegen. Beim Beladen spielt die generelle Sicht für den Fahrer auch eine wichtige Rolle. Ist die Rücksicht vollends verbaut, setzt der Fahrer auf die richtige Einstellung der beiden Außenspiegel.

 

Oft als „Hundegitter“ verschrien, sind Gitter und Netze nach Ansicht der Experten vom TÜV SÜD ein unverzichtbares Zubehör für alle, die den Laderaum eines Kombis voll ausnutzen wollen. Die Teile müssen aber ganz stabil befestigt sein. Nur zwischen Boden und Dach geklemmte Exemplare hindern höchstens einen Hund am Herumspringen im Auto, halten jedoch schweres Gepäck im Notfall nicht zurück. Am besten seien ab Werk eingebaute Teile oder das Originalzubehör der Autohersteller. Wer kein Gitter oder Netz hat, sollte das Gepäck niemals höher als bis zur Oberkante der Rücksitzlehne stapeln...

 

Reicht der Gepäckraum innen nicht aus, bieten Dachgepäckträger eine sinnvolle Alternative. Dabei darf die zulässige Dachlast auf keinen Fall überschritten werden. Das gilt zudem auch für den Dachträger, der nicht überlastet werden sollte. Die Befestigungen von Trägern können sich während der Fahrt lockern und müssen regelmäßig überprüft werden. Bei langen Fahrten bieten Dachboxen viel Stauraum auch für kleinere Teile. Alles muss alles so gut verstaut sein, dass es nicht verrutscht.

 

Ist der Wagen schwer beladen wird Bremsen und auch Beschleunigen schwieriger. Beim Beladen also mit wesentlich längeren Brems- und Überholwegen rechnen. Ein Hinweis von Eberhard Lang vom TÜV SÜD: „Vor dem Durchstarten mit dem beladenen Fahrzeug ein paar Runden auf bekanntem Territorium drehen. Das gibt viel Sicherheit“. Ist das Dach beladen, gilt besondere Vorsicht, denn der Schwerpunkt des Autos liegt höher. Das macht den Wagen insgesamt instabiler. Die Fahrweise sollte hier unbedingt auch angepasst werden. (TX)