Das Beste kommt zum Schluss.




Was der VW Golf und die Richter-Skala gemeinsam haben? Beide sind zumindest rein theoretisch nach oben offen. Bei der von Charles Francis Richter entwickelten Skala geht es um Erdbebenstärken, beim Golf um die Leistung. Gegen Ende der Lebenszeit der 7. Generation kommt der Wolfsburger Bestseller mit Genen aus der TCR-Serie diesen Sommer.

 

Der Golf GTI TCR schafft zwar nicht die Leistung des rund 100.000 Euro teuren Wettbewerbsautos, das 350 PS anbietet, ist aber auch günstiger.

 

Für 38.950 Euro gibt es 290 PS und als Besonderheit ein klar höheres Spitzentempo. Auf Wunsch wird die elektronische Sperre etwas nach oben verschoben, so schafft der schnellste Golf GTI nämlich 260 km/h.

 

Die Optik des Westentaschen-Boliden folgt niedersächsischer Strenge. Verbreiterungen der Schweller, 18 oder rein optional auch 19 Zoll große Räder, Splitter an der Front- und ein Diffusor an der Heckschürze, dazu ein dezenter Dachkantenspoiler. Der TCR will nicht wirklich verstecken, was in ihm steckt, trägt jedoch keineswegs zu dick auf. Im Innenraum setzt sich die Zurückhaltung fort. Sportsitze, eine 12 Uhr-Markierung am belederten Volant und rote Sicherheitsgurte sind die auffälligsten Details.

 

Unter der Haube werkelt der übliche 2.0-Liter Vierzylinder, der auf der nach oben beinahe offenen GTI-Leistungsskala auf jene 290 PS kommt und den TCR damit aktuell zum stärksten Serien-Golf mit Frontantrieb und zum zweitstärksten überhaupt macht. Das stramm aufgeladene TSI-Aggregat hält 380 Nm Drehmomentspitze bei gerade mal 1.950 U/min bereit und wahrt das sehr hohe Niveau bis 5.300 U/min. Grundsätzlich übernimmt ein Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen die Übertragung der Kräfte zu den Vorderrädern, eine Quersperre in der Vorderachse verhindert, dass sich dieses Moment in seiner Traktionskontrolle verliert, sondern für einen vehementen Antritt sorgt. 1.410 kg gilt es in Fahrt zu bringen, dem TSI gelingt das in 5,7 Sekunden. Damit bei hoher Last ein kühler Kopf bewahrt wird, bekommt der TCR zusätzliche Wasserkühler. 6,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer verlangt die Maschine nach dem alten Messverfahren NEFZ. Der zukünftige WLTP-Zyklus weist einen höheren Konsum aus, kombiniert liegt dieser hier bei 7,7 Liter Treibstoff. (ampnet/TX)