Das schnellste und schönste Auto seiner Zeit.




Vor 110 Jahren wurde die Biscione, wie die Traditionsmarke Alfa Romeo in Italien in Anlehnung an die Schlange im bekannten Logo genannt wird, offiziell gegründet. Daher drehte sich im Jahr 2020 alles um die bewegte Geschichte der Marke aus Mailand. Ein Muss: Das neue Museo Storico, das große Werksmuseum von Alfa Romeo, im Mailänder Vorort Arese.

 

Chefingenieur Giuseppe Merosi entwarf mit dem Tipo 24 HP in seinem Haus in der Via Cappuccio den ersten Alfa, noch bevor der Firmenname „Anonima Lombarda Fabbrica Automobili“ am 24. Juni 1910 registriert wurde. Die „Aktiengesellschaft Lombardische Automobil-Fabrik“, in den ersten Jahren als A.L.F.A. abgekürzt, hatte von Anfang an Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in London, Bordeaux und Neapel. Damit stand der Sportwagenschmiede schon sehr früh der internationale Markt offen. Der Grundstein für die Rennsportlegende von Alfa Romeo wurde bereits 1911 gelegt und feierte mit dem Sieg bei der Targa Florio 1923 einen ersten Höhepunkt. Bei dem berühmten Straßenrennen auf Sizilien wurde auch eines der bekanntesten Symbole von Alfa Romeo erfunden. das Quadrifoglio (vierblättriges Kleeblatt). Es zierte als ein Glücksbringer den siegreichen Tipo RL von Werksfahrer Ugo Sivocci.

 

Legendär ist auch die Mille Miglia vom 13. April 1930. Kurz nach 5 Uhr war ein Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport Spider Zagato mit 150 km/h und ausgeschalteten Scheinwerfern unterwegs. Am Lenkrad saß Tazio „Nivola“ Nuvolari aus Mantua. Als Beifahrer dabei: Gian Battista Guidotti, Chef-Testfahrer im Werk Portello. Das Duo schnappte den Werkspiloten Achille Varzi und Beifahrer Carlo Canavesi den sicher geglaubten Sieg weg, indem sie sich ohne Licht an die Führenden herangepirscht hatten und die Rivalen mit diesem Überraschungsmoment überholten. Am Ende stand eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100,45 km/h. Damit lag der Durchschnitt des Siegers erstmals jenseits von 100 km/h, damals noch auf weitgehend unbefestigten Straßen. Alfa Romeo dominierte 1930 die Mille Miglia, die ersten 4 Ränge holte der komplett neue Tipo 6C 1750.

 

Der Alfa Romeo 6C 1750 untermauerte seine Vormachtstellung noch im selben Jahr mit dem totalen Podest-Triumph bei den 24 Stunden in Spa-Francorchamps und bei der Tourist Trophy in Belfast. Der Tipo 6C 1750 war eindeutig das schnellste Fahrzeug in seiner Epoche. (ampnet/TX)