Der afrikanische Traum in Stadtoldenorf.




Es ist ein Kampf zwischen Maschine, Gelände und Mensch. Oder es ist ein VW Amarok in eine zum Offroad-Traum umgewidmete Bundeswehr-Hinterlassenschaft am Rande des Weserberglands, und die Menschen sind die in qualifizierten Finalisten der „Spirit of Amarok“. Es geht um nur zwei Plätze im Finale, das Ende September in Südafrika stattfindet.

 

„Viel Gefühl am Gasfuß“, wünscht Stefan Pfeiffer von VW Nutzfahrzeuge den Piloten vor dem Start. Nicht alle werden sich daran erinnern, und das zeigt sich bereits im ersten von insgesamt vier-Trial-Parcours auf dem zum Teil durch die Regenfälle aufgeweichten Gelände. An 2 Tagen müssen die Teilnehmer ihre Geschicklichkeit, Kraft beim Amarok-Ziehen sowie fahrerisches Können bei einer Tempoprüfung optimal einsetzen.

 

Das hier sind Prüfungen für Allrad-Fans, wobei aber längst nicht alle Teilnehmer über viel Erfahrung im Gelände verfügen. „Für uns ist das erst unser zweites Event im Gelände nach unserer Qualifikation“, erklärt die Bad Kreuznacher Ärztin Nora Friesenbichler-Schulz, die zusammen mit ihrem Mann an den Start geht. „Wir wollen vor allem Spaß haben und die Veranstaltung genießen. Für uns ist das Abenteuer pur“. Auf der anderen Seite steht das Team Vater und Sohn Müller. Die kennen das Gelände genau, schließlich steht der Maschinenbaubetrieb der Familie nicht weit vom Offroad-Park entfernt, den sie mit ihrem Unimog schon oft durchpflügt haben. „Wir kennen zwar das Gelände, doch das hier ist aber etwas ganz anderes“, so Vater Müller über die kniffligen Übungen. „Aber natürlich hilft uns unser Gefühl für das Fahren im Gelände“.

 

Obwohl es um die Teilnahme an der „Amarok-WM“ geht, herrscht unter den Teams eine lockere Atmosphäre. Teams aus 10 Ländern werden sich im Herbst auf der südlichen Halbkugel treffen. Man tauscht sich aus, diskutiert über die gemeinen blauen Bälle, die zu engen Durchfahrten bei den Trial-Parcours, die Strecke bei der Geschwindigkeitsprüfung und genießt diese Atmosphäre im Mammut-Offroadpark bei Stadtoldendorf.

 

Nach harten Tagen stehen die Sieger fest. Die Teams „Ambition“ (Attila Burk und Mischa Hageloch) sowie „Zahnfee“ (Martin Straßburger und Sebastian Orgis) fahren nach Südafrika. Die Dritt- bis Sechstplatzierten erhalten wegen der engen Abstände Wildcards für die Qualifikationen in 2019. Vielleicht klappt es dann mit dem afrikanischen Traum. Am Ende waren aber alle, unabhängig von ihrem Rang irgendwie Sieger. (ampnet/TX)