Der Alliterations-Allrounder.




VW schließt die Lücken in der neuen Golf-Baureihe. Nach Grundmodell, GTI und den Plug-in-Modellen GTE und e-Hybrid sind im letzten Quartal des Jahres die Kombi-Versionen Variant und Alltrack erschienen. Gut 35 cm länger als das Schrägheck überragen die vielseitigen Praktiker ihre Vorgänger in Länge sowie Radstand um kaum mehr als eine Handbreite.

 

Aber: Die Kombi-Versionen der Wolfsburger Ikone kommen gerade mal auf rund 20 Prozent Anteil am Gesamtabsatz der Baureihe. Sportsvan und Tiguan erfüllen die Transportbedürfnisse in der Kompaktklasse wohl ebenso gut und schnappen dem Golf Variant die Kunden weg. Dennoch hält Volkswagen unverdrossen an dieser Version fest. Schon allein, um nicht den Technik-Klonen Skoda Octavia Combi und Seat Leon ST das Feld zu überlassen, bei denen die Kombis einen höheren Anteil stellen.

 

Ähnlich wie die beiden Konzern-Kollegen haben die neuen Golf-Kombis ihren Nutzfahrzeugcharakter optisch gut kaschiert. Bis zur Mitte noch identisch geformt und gestylt wie das Schrägheckmodell, steigt ab der B-Säule die Schulterpartie leicht an, während die Dachlinie nach hinten in einem Dachspoiler abfällt. Eine coupéartig schräg gestellte Heckscheibe unterstützt den sportlichen Touch, ebenso wie die neuen Proportionen. Durch die auf 4,63 m gestreckte Karosserie und den um dasselbe Maß auf 2,69 m vergrößerten Radstand wirkt der Golf Variant optisch flacher. Die Alltrack-Variante unterscheidet sich durch die erhöhte Bodenfreiheit, schwarze Radausschnitte und Seitenschweller sowie eigene Stoßfänger mit integrierten LED-Nebelscheinwerfern, bekannt aus den GT-Modellen.

 

Das Plus an Außenlänge und Radstand kommt dem Innenraum zugute. Vor allem im Fond wird das spürbar. Der max, Beinraum wächst auf 941 mm, was beim Test ein lockeres Räkeln auf der Rückbank ermöglichte. Nicht ganz so üppig wie erwartet wuchs aber der Gepäckraum. Bis zur Oberkante der Rücksitzlehne stehen nun 611 Liter zur Verfügung, 6 Liter mehr als bisher. Umgeklappt steigt das Volumen bei dachhoher Ladung auf 1.642 Liter. Neben einer integrierten Netztrennwand ist der sehr gut beleuchtete Kofferraum mit Taschenhaken und Verzurrösen bestückt. Optional findet sich in der rechten Seitenverkeidung eine Steckdose und die Betätigung der elektrisch aus- und einklappbaren Anhängerkupplung.

 

Für den Golf Variant stehen selbstverständlich die gleichen Motoren und Technikfeatures wie für die Schrägheck-Versionen bereit. Darunter die e-TSI mit Mild-Hybridantrieb und 7-Gang-DSG inkl. Startergenerator und 48 V Lithium-Ionen-Batterie. Auch die Plug-in-Hybride werden diesmal, anders zuvor, im VW Golf Kombi ihren Dienst verrichten. Wie auch die neuesten TDI-Motoren, die mit SCR-Katalysatoren und 2-facher Adblue-Einspritzung (Twindosing) die Stickoxid-Emissionen (NOx) nun senken.

 

Auch die Ausstattungsmatrix übernimmt der Variant vom Basismodell. Oberhalb der Basis, welche sich schlicht „Golf“ nennt, folgen künftig die Linien „Life“, „Style“ und „R-Line“. Serienmäßig immer mit an Bord sind ein Multifunktionslenkrad, Klimaautomatik, schlüsselloses Startsystem, Bluetooth-Telefonschnittstelle, Komfortsitze sowie die LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten inkl. automatischer Fahrlichtschaltung. Standard sind zudem ein Spurhalteassistent, ein Umfeldbeobachtungssystem mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, der neue Abbiegeassistent sowie ein Müdigkeitswarner und eine elektronische Differenzialsperre, das „Digital Cockpit Pro“ und Online- Infotainmentsystem „Composition“ mit 8,25-Zoll-Touchscreen, mit dem Online-Dienste und -Funktionen von „We Connect“ und „We Connect Plus“ simpel abgerufen werden können.

 

Auch im neuen Golf Variant übernehmen die inzwischen viel kritisierten digitalen Touchflächen, -slider und -screens die Funktion der klassischen Tasten und analogen Anzeigen. Optional projiziert ein Head-up-Display Fahr- sowie Navi-Infos in die Windschutzscheibe. Auf der Langstrecke steigert das über den nahezu gesamten Geschwindigkeitsbereich aktive Assistenzsystem „Travel Assist“ den Komfort, der neue Abbiegeassistent und das ebenfalls neue Car-2-X-Warnsystem verbessern die Sicherheit.

 

Viele Technologien können auch nachträglich freigeschaltet werden. So lassen sich u.a. der automatische Abstandshalter und Fernlichtassistent, die Navi-Funktion und die Integration von Smartphone-Apps, ein WLAN-Hotspot und Sprachbedienung noch nach dem Kauf aktivieren. (ampnet/TX)