Der letzte Premium-VW.




Jetzt hatten wir Gelegenheit, das Wolfsburger Premium-SUV auch im Gelände zu testen. Dort, wo man sich wenige Schwächen leisten kann: Es ging nach Nordafrika. Auf die teilweise einspurigen Pisten des Hohen Atlas, und zwar bis auf fast 3.000 Meter Höhe. Straßen, auf denen keine Leitplanke die Schotterpiste vom Abgrund trennt.

 

Es galt zu beweisen, dass der Verlust der Geländeuntersetzung kein Problem darstellt. Bis zum Modellwechsel gab es den VW Touareg auch mit einer entsprechenden Hardware zu kaufen. Doch die Einbauquote hat sich niemals rentiert.

 

Auf der Habenseite stehen eine weiter optimierte Software und auch das geringe Gewicht, dank der von Audi neu entwickelten MLB-Architektur. So ausgerüstet kommt der Touareg auch in anspruchsvollerem Gelände weit, weiter jedenfalls als die Vorgängermodelle.

 

Für Vortrieb sorgen V6-Motoren, als Benziner oder Diesel. Wir sind den 286 PS starken V6 TDI gefahren. Auffällig: Das Aggregat gönnt sich bei Beschleunigen spürbare Pausen, was mit Euro6d-Temp zu tun hat. Wird das Gaspedal aufs Bodenblech gepresst, passiert erst einmal wenig. Dann schaltet das Automatikgetriebe mehrere Stufen zurück, die Lader holen Luft und schließlich schießt das SUV mit einer Vehemenz nach vorn, die ihresgleichen sucht. Nur 6,1 Sekunden benötigt der Touareg von 0 auf 100 km/h, die Spitze liegt bei 238 km/h. Kontrastiert mit guten Verbrauchswerten: Nur 7,7 Liter pro 100 Kilometer genehmigt sich dieser kultivierte Sechszylinder...

 

So sinnbefreit sich die Elektrifizierung im Antriebsstrang ausnimmt, so fasziniert die Elektronik im Interieur. Das aufpreispflichtige Innovision-Cockpit ist für Technik-Liebhaber jeden Cent seiner 3.500 Euro Aufpreis wert. Die großflächige Verglasung wirkt ungewöhnlich futuristisch; die Instrumentierung lässt sich vielfach konfigurieren, wobei es Zeit und viel Experimentierfreude erfordert, um das ganze Potential dieses Systems nur annähernd richtig und komplett auszunutzen. (ampnet/TX)