Der Reisemobilmarkt boomt weiter.




Die Sprecher des CIVD, der Branchenverband der die Hersteller und die Zulieferer von Reisemobilen und Wohnwagen vertritt, finden kaum noch Superlative. Zum 10-mal in Folge legen die Freizeitfahrzeuge zu. Rund 54.000 Reisemobile und gut 27.000 Caravans erreichen waren es 2019. Ein Zuwachs von 15,1 Prozent bzw. 10,6 Prozent!

 

Sieger bei den Reisemobilen sind die ausgebauten Kastenwagen. Hier haben besonders die neuen Basisfahrzeuge Kaufanreize geschaffen. Mercedes-Benz hat den neuen Sprinter ins Rennen geschickt, bei Ford und VW locken die erneuerten Modelle Transit und Crafter. Der Ducato von Fiat, der Marktführer, wurde erst jüngst renoviert und erfüllt nun mit moderner Abgasreinigung die schärfsten Bestimmungen der Behörden.

 

Für einen ausgebauten Kastenwagen haben sich in den vergangenen 12 Monaten genau 22.101 Camper entschieden, das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent. Mit einem Anteil von 41,3 Prozent liegt die Klasse an der Spitze. Beim Durchschnittsalter der Käufer kommt die Klasse auf den 2. Platz, 53,9 Jahre alt ist der Kunde im Mittel. Platz 1 geht in dem Fall an die Reisemobile mit Alkoven, was am großen Raumangebot liegt und so besonders junge Familien angesprochen werden. In Summe verlieren diese Mobile 0,6 Prozent und erreichen 3.840 zugelassene Einheiten. Geringfügig verloren haben auch die teilintegrierten Fahrzeuge, um 0,2 Prozent bei 19.858 Einheiten. Da diese Gattung zu gerne von Senioren bewohnt wird, liegt das Altersmittel hier bei 56,3 Jahren. Gleiches gilt für die integrierten Mobile, ihre Kunden sind durchschnittlich 57,3 Jahre alt, mit 0,1 Prozent Plus kamen sie auf 6.492 Einheiten.

 

Die Gründe des Erfolges sind vielfältig. Viele Urlauber investieren lieber um sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen und kaufen damit ein Reisemobil, statt es ohne nennenswerte Zinserträge auf Festgeldkonten zu parken. Auch die Klimabilanz ist akzeptabel, denn ein Campingurlaub verursacht laut einer weiteren CIVD-Studie deutlich weniger Emissionen als Flugreisen oder Kreuzfahrten. Selbst den Pauschalurlaub im Hotel unterbieten die Camper, schließlich wird bei ihnen maßvoller gekocht und gegessen als in Hotels, wo viele Speisereste opulenter Büffets letztlich in der Lebensmittel-Entsorgung landen. „Campen statt Fliegen“ ist daher zu einem gängigen Slogan der Branche geworden. (ampnet/TX)