Des Kätzchens neue Kleider.




Jaguar E? Moment, war da nicht was? Nur nicht an den Roadster aus den 1960igern denken. Mit elektrischem Antrieb hat der Jaguar E-Pace ebenso wenig zu tun. Trotzdem ist es den Briten leicht gefallen, weil im Markenverbund mit Land Rover die passende technische Basis mit dem Range Rover Evoque vorhanden war. Also war Ian Callum nur gefordert.

 

Der schottische Designer hat es geschafft, ein nur 4,40 m langes SUV mit einer optischen Präsenz zu versehen, dass man nur staunen kann. Ein VW Tiguan ist länger und wirkt kleiner. Kurze Karosserie-Überhänge, schwarz beplankte Radläufe und ein Coupé-artig abfallendes Dach sind die Insignien einer Fahrzeug-Kategorie, die sportliche Dynamik vor allem mit robusten Eigenschaften zu verbinden trachtet.

 

Als reinen Offroader sollte man den E-Pace freilich nicht ansehen, dazu fehlen ihm technische Zusatzeinrichtungen wie Getriebeuntersetzung, Sperrdifferenziale oder die Möglichkeiten, die Bodenfreiheit zu erhöhen. Das SUV setzt in erster Linie auf Komfort, was an der Grundausstattung der gefahrenen Version P300 R-Dynamic SE zum einen liegt, und an der ellenlangen Liste der verfügbaren Zusatzausstattung zum anderen. Auf den Sicherheitsvorteil eines permanenten, in diesem Falle heckbetonten Allradantriebs kann man sich dennoch in jeder Situation gut verlassen.

 

Positiv zu vermelden ist, dass der Testwagen nicht mit dem von anderen Beispielen wohlbekannten Hüftspeck vorfuhr. Trotz Sonderausstattung zeigte die Waage 1.900 kg an, was nahezu exakt dem Wert im offiziellen Datenblatt entspricht. Aus dieser Tatsache folgt die Erwartung, dass der praxisübliche Verbrauchszuschlag gering ausfällt. Und siehe da: 9,3 Liter nach rund 700 km Testfahrt gegenüber 8,5 Liter auf dem Rollenprüfstand können sich sehen lassen. Ein Wert der erfreut...

 

Ein Fahrwerk mit Nehmer-Qualitäten weiß zu schätzen, wer nicht nur auf glattgebügelten Fernstraßen unterwegs ist. Eine weiche und komfortable Abstimmung verbietet sich schon deshalb, weil ohne Wankausgleich die Seitenneigung in flotten Kurven zunimmt. So ist der Kompromiss einer, der nicht für 100 Prozent der Fahrsituationen taugt, und schon kleinere Querfugen an den Innenraum meldet. Der heckbetonte Allradantrieb kann zum Plus an Dynamik durch eine hydraulische Lamellenkupplung bis zu gut 100 Prozent des Antriebsmoments an das Heck leiten. (ampnet/TX)