Deutschland braucht intelligente Vorschläge.




Einen passenderen Ansatz für die Bewertung von CO2-Emissionen von Fahrzeugen fordert die Brancheninitiative Erdgas. Vorstand Timm Kehler nimmt die Diskussion in den Ausschüssen über die europäischen CO2-Grenzwerte zum Anlass, die heutigen Regeln zur Diskussion zu stellen. So werden E-Fahrzeuge mit null Gramm CO2 pro Kilometer bilanziert…

 

Obwohl Strom in Deutschland einen im europäischen Vergleich äußerst schlechten CO2-Fußabdruck hat!

 

Der aktuelle Streit in der Regierung über die Höhe künftiger Grenzwerte dürfe nicht davon ablenken, dass die CO2-Werte im Verkehrssektor seit Jahren steigen, obwohl die Fahrzeuge auf dem Papier sauberer werden. Die Emissionen des Verkehrs lägen aber tatsächlich 4 Prozent über dem Referenzjahr 1990. „Die meilenweite Zielverfehlung zeigt deutlich, dass die bisherigen Regulierungsansätze gescheitert sind. Mit einem Weiter so werden die Probleme nur unter den Teppich gekehrt“, so der Experte.

 

Ein wesentlicher Grund für das deutliche Verfehlen der Ziele sei es, dass die Gesamtbilanz der Fahrzeuge nicht ausreichend betrachtet werde. Viel sinnvoller als dieser Ansatz der Bewertung von CO2-Emissionen sei ein „Well-to-Wheel“-Ansatz, der die CO2-Emissionen der ganzen Kette berücksichtige und damit umgehend echten Klimaschutz liefern könne. „Diese nur einseitige Fokussierung auf eine Elektrifizierung des Verkehrs macht die Politik blind gegenüber alternativen Kraftstoffen wie Erdgas oder synthetischem Gas, die bereits kostengünstig zur Dekarbonisierung beitragen“, erklärt Timm Kehler. Mit CNG-Fahrzeugen sei CO2-neutrale Mobilität möglich, trotz Verbrenner.

 

Bisher wird das Angebot von potenziell CO2-neutralen Gasfahrzeugen aber nicht auf den Flottenemissionswert der Hersteller angerechnet. „Hier verspielt die Politik enormes Potenzial“, wundert sich der Experte. Diese Vorfestlegung auf die E-Mobilität hemme die wirtschaftliche und technologische Weiterentwicklung der Automobilindustrie am Standort Deutschland und gefährde Arbeitsplätze. „Wir dürfen Verbrenner daher nicht per se verdammen, vielmehr müssen wir klimaneutrale Kraftstoffe wie Bio-Erdgas oder synthetisches Gas fördern“, erklärt der Vorstand der Brancheninitiative Erdgas. „Deutschland muss intelligentere Vorschläge machen und sich in Brüssel für eine Verankerung stark machen“. (ampnet/TX)