Dezent verändert.




Auf den ersten Blick bietet der neue Fiat 500X wenig Neues, doch ob ein Modell neu ist oder nicht definiert allein der Hersteller, und im konkreten Fall kommt der Fiat 500X daher als neue Generation auf den Markt. Die Änderungen an der Karosserie sind allerdings so dezent ausgefallen, dass sie erst durch den zweiten oder dritten Blick offensichtlich werden.

 

Neue LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten sowie ein neuer Stoßfänger und neue Lackierungen verändern das Design des seit bereits seit 2014 produzierten Crossover nicht wirklich nachhaltig.

 

Dies war auch nicht geplant, denn „eine Ikone“, sagt Fiat Deutschland-Chefin Maria Grazina Davina, „kann man nur vorsichtig anpassen, wenn die DNA des 500 erhalten bleiben soll“. Das ist bei allen Varianten des Klassikers oberstes Gebot und schränkt die Kreativen in Turin sichtbar ein. Deshalb befinden sich die Neuheiten versteckt unter der Haube und im Innenraum. Die Turiner Entwickler spendierten dem Crossover zwei neue „Firefly-Motoren“, erste Vorboten einer neuen Antriebsgeneration.

 

Neben den bisher schon angebotenen Motoren runden die beiden neuen Turbo-Aggregate mit Otto-Partikelfilter (OPF) die bestehende Palette ab. Während der 1,0-Liter Dreizylinder 120 PS leistet, kommt der 1,3-Liter Vierzylinder auf 150 PS und ist mit einem 6-Gang-DSG gekoppelt. So aufgerüstet, erreicht der 500X nach 9,1 Sekunden 100 km/h und beendet den Vortrieb erst bei Tempo 196. Allerdings kommt der Turbomotor erst nach einer leichten Anfahrschwäche auf Touren, doch einmal in Fahrt lässt er sich zügig bewegen und bleibt dabei akustisch zurückhaltend. Das DSG-Getriebe schaltet unterdessen nahtlos... Trotz gewachsener Leistung ist der Fiat damit kein Dynamiker, doch dies will der Italiener auch nicht sein. Vielmehr gehört der Fronttriebler zu den unaufgeregten Vertretern seiner Zunft. Bei der Abstimmung des Fahrwerks wurde eine knackige Auslegung, die die Querrillen und Schlaglöcher in Fahrbahnen sehr deutlich in den Innenraum weitergeben.

 

Der Innenraum wurde ebenfalls dezent überarbeitet, sodass die DNA des 500 erhalten blieb. Materialien und Zahl der Ablagen entsprechen dem Segmentstandard. Dass die Bedienung des Infotainmentsystems Uconnect etwas Geduld verlangt, hat sich ebenfalls nicht geändert. Zu den Serienhelfern gehören bei allen Ausstattungen eine Regelanlage der Geschwindigkeit, Spurhalteassistent sowie Verkehrszeichenerkennung mit einem Geschwindigkeitsassistent, der den Fahrer auf Tempolimits hinweist. Zusätzlich sind weitere Assistenzsysteme wie ein etwas nervig piepsender Totwinkelwarner, Parksensoren vorne und hinten, sowie ein Auffahrwarnsystem mit automatischer Bremsfunktion und eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit an Bord. Genug Optionen gibt es noch!

 

Angeboten wird der neue Fiat 500X in drei Ausstattungsvarianten, wobei bereits die Basisversion Urban gut ausgestattet ist und beispielsweise mit Klimaanlage, Radio mit Bluetooth, elektrischen Fensterhebern und Start-Stopp-Automatik zu den Kunden rollt. Die Preisliste beginnt für den Urban bei 17.400 Euro. Das sind zwar rund 1.000 Euro mehr als bisher, doch dafür wurde die Ausstattung deutlicher aufgewertet. Im City Cross (ab 19.190 Euro) kommen Leichtmetallfelgen, Uconnect Touchscreen-Radio mit einem Sieben-Zoll-Bildschirm und Cross-Look hinzu. Der Fiat 500 X Cross schließlich beginnt bei 20.990 Euro und besitzt außerdem getönte Seitenscheiben hinten, eine Rückfahrkamera und Parksensoren sowie noch das Uconnect-Navigationssystem.

 

Einen Allradantrieb gibt es erst demnächst, wenn die Version mit dem großen Diesel homologiert ist. Der Benziner mit Allrad wurde aus dem Programm gestrichen, weil sich die generelle Nachfrage in Grenzen hält.

 

Und wie sieht die Zukunft für den Fiat 500 aus? In Turin arbeiten die Kreativen der Marke bereits an einer Aufspaltung der Baureihe. Danach wird es in Zukunft den konventionell angetriebenen 500 im bekannten Retrolook weitergeben. Ihm zur Seite gestellt wird eine E-Variante, die sich im Design deutlich unterscheiden wird. Auch der 500X wird in den nächsten Jahren elektrifiziert werden. 2020 wird das Schwestermodell, der Jeep Renegade, als Plug-in-Hybrid auf den Markt rollen, und wenig später, so die Planungen, wird dann auch der elektrifizierte 500X folgen; das wird dann ein wirklich neues Modell sein... (ampnet/TX)