Die Gefahr der Müdigkeit...




Müdigkeit am Steuer kann verheerende Folgen haben. „Nur 3 Sekunden Schlaf bei Tempo 100 kommen einem Blindflug von 83 Metern gleich“, so Dr. Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums Pfalzklinikum, auf einem Seminar des DVR. Schlafstörungen sind in unserer modernen Industriegesellschaft auf dem Vormarsch.

 

Rund 20 Prozent der Autofahrer sind laut einer Umfrage des DVR schon einmal am Steuer eingeschlafen. Weitere 6 Prozent sind schon häufiger beim Autofahren eingenickt. Die Gefahr, die von der Müdigkeit ausgeht, wird oftmals verkannt, eigene Fähigkeiten überschätzt. Zeichen sind z.B. häufiges Gähnen, zuckende Augenlider und Konzentrationsprobleme.

 

Aber nicht nur mangelnder Schlaf hat Einfluss auf die Verkehrssicherheit auch das Wetter und Krankheiten haben Einflüsse auf unsere Sicherheit im Straßenverkehr. „Nach einer neuen EU-Studie erhöhen überwiegend neurologische und psychische Erkrankungen das Unfallrisiko um gut 33 Prozent im Mittel“, so Sabine Herzberg vom TÜV Thüringen. Aufgrund von besonderen Witterungsbedingungen ereignen sich jährlich sehr viele Verkehrsunfälle, bei denen Menschen ums Leben kommen oder verletzt werden. Die unfallträchtigsten Zeiten sind nicht wie man vermuten würde bei widrigen Bedingungen im Winter, sondern in den Sommermonaten. „Je schöner das Wetter, desto schlechter die Unfallbilanz“, erläuterte zu dem Punkt Dr. Hartmut Kerwien vom Herforder Institut für angewandte Verkehrspädagogik auf diesem Seminar.

 

Laut einer Umfrage gehen 86 Prozent davon aus, dass etwa Glatteis die höchste Gefahrenquelle ist. Dann: Nebel (73%), dichtes Schneetreiben (51%) und starker Regen (30%). Diese Risikowahrnehmung stimmt aber nicht mit der Realität überein. Die Reihenfolge sieht völlig anders aus. Hier steht der Regen mit 8.351 verunglückten Personen an erster Stelle, dahinter folgen Schnee und Eis mit 6.670. Und auf Rang 3 folgen 4.186 Unfälle wegen blendender Sonne und am unteren Ende der Skala folgen Nebelunfälle (705). Insgesamt gab es 2015 gut 2,5 Millionen Unfälle mit mehr als 396.000 verunglückten Verkehrsteilnehmern und knapp 3.500 toten Personen. „Das Risiko eines tödlichen Unfalls bei Dunkelheit ist 1,8-mal höher als bei Tageslicht“, so Dr. Hartmut Kerwien dazu. (ampnet/TX)