Als BMW vor beinah 35 Jahren die zweite Generation des 7er mit einem V12-Motor ausrüstete, war die S-Klasse deklassiert: Mit so einem Auto hatte niemand gerechnet. 300 PS leistete der Bolide, die Leistung gab Anlass, die Spitze bei 250 km/h abzuregeln. Die Einbauquote kletterte prozentual teilweise in den zweistelligen Bereich.
Bis zur aktuell sechsten Generation zog BMW den Zwölfzylinder durch, der alsbald auch in verschiedenen Rolls-Royce figurierte. Doch jetzt ist Schluss. In Deutschland war der mittlerweile 305 km/h schnelle M760i, den es auch in einer dezenteren Excellence-Version gab, schon einige Zeit nicht mehr bestellbar. In den USA hat er überlebt: Für aktuell rund 139.000 Euro steht die Limousine noch immer in der Preisliste.
Jetzt hat BMW das Produktionsende angekündigt: Im Juni 2022 läuft „die letzte jemals gebaute Zwölfzylinder-Maschine in einer BMW-Serien“ vom Band, postulieren die sonst so technologieoffenen Bayern apodiktisch. Die letzten Einheiten werden unter der Modellbezeichnung BMW M 760i Final V12 vermarktet, mit einem erklecklichen Aufschlag: 176.200 Euro werden für das neue, letzte Sondermodell fällig.
Wer in den USA wohnt und „eine lange Historie als V12-Besitzer“ hat, dürfte in den nächsten Tagen von seinem BMW-Händler gar eingeladen werden, seine Bestellung aufzugeben. Alle anderen, die auch in Zukunft eine deutsche V12-Limousine fahren möchten, können sich danach nur noch nach Stuttgart wenden. Die einstmals deklassierte S-Klasse gibt es nämlich weiterhin mit V12-Motor, als Mercedes-Maybach S 680. (ampnet/TX)
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