Die nachhaltigste, zukunftsträchtigste Rennserie?




Eine weitere elektrische Rennserie steht in der Startaufstellung, jedoch eine, die anders ist. Am Start stehen nämlich Autos mit Wasserstoff im Tank. „Hyraze League“ nennt sich der Wettbewerb, welcher ab 2023 den Motorsport der Zukunft repräsentieren soll. Die emissionsfreien Renner haben die Steer-by-Wire-Technologie und ein besonderen Bremssystem.

 

Neue Wege gehen die Organisatoren auch beim sportlichen Modus: Die Serie vereint virtuellen und realen Motorsport und bringt Rennfahrer und Sim-Racer zusammen.

 

Die Rennen werden mit 800 PS starken Wasserstoffautos ausgetragen. Die Energie für den emissionsfreien Antrieb liefert grüner Wasserstoff, der in den beiden Brennstoffzellen der Rennfahrzeuge in Strom für die vier E-Motoren umgewandelt wird. Der anfallende Bremsstaub entweicht nicht unkontrolliert in die Umwelt, sondern wird im Fahrzeug aufgefangen und später umweltneutral entsorgt. Spezielle Reifen sorgen zudem für die Minimierung des Reifenabriebs. Zusammen mit einer strikt limitierten Anzahl von Reifen reduziert sich die Feinstaubbelastung stark, meinen die Projektpartner. Das in jedem Boliden implementierte Steer-by-Wire-System übernimmt die Steuerung der Lenkung durch rein elektronische Impulse. Die mechanische Verbindung über die Lenksäule entfällt also.

 

Und noch etwas ist einzigartig: Die Teams haben für jedes Auto zwei Piloten, einen für die realen Wertungsläufe und einen, der am gleichfalls zur Meisterschaft zählenden eSports-Events teilnimmt. Die Ergebnisse beider Rennen fließen zu gleichen Teilen in die Meisterschaftswertung ein, so dass am Ende ein Team als Gesamtsieger beider Disziplinen gekürt wird, ein Novum im Motorsport. Teil des Gesamtkonzepts ist auch der Verzicht auf aerodynamischen Abtrieb, was mehr Spannung auf der Strecke garantieren soll. Der fehlende Anpressdruck sorgt für längere Bremswege, was neben dem sportlichen Aspekt auch einer optimierten Energie-Rückgewinnung durch Rekuperation hilft. Die so beim Bremsen gesammelte Energie wird ganz kurzfristig in Hochleistungs-Batteriezellen zwischengespeichert.

 

Die Karosserieteile werden aus einem Naturfaser-Verbundwerkstoff sein und können von den Teams frei nach Vorstellung gestaltet werden. Die klaren Regeln im Bereich der Aerodynamik sorgen dafür, dass trotz freier Karosseriegestaltung kein kostenintensiver Aerodynamik-Wettbewerb entsteht. Die Technik basiert zum Großteil auf Einheitsbauteilen. (ampnet/TX)