Die Opel-Tage auf dem Motodrom.




Für 60 Minuten hielt der Hockenheimring den Atem an. Die Testteams mit ihren Formel-Rennern und Tourenwagen unterbrachen ihre Arbeit, denn da kamen sie: 75 gepflegte Opel GT aus ganz Europa donnerten an Start und Ziel vorbei. Opel Classic brachte dabei den ältesten GT von 1968 (die Nummer 1) und den jüngsten von 1973 an den Start.

 

Angeführt wurde das Feld von Walter Röhrl, 1982 Rallye-Weltmeister auf einem Opel Ascona 400, und dem Designer des GT, Erhard Schnell, als Co. Beide saßen im privaten Opel GT von Walter Röhrl. Auch mit dabei: Opel-Rennlegende Volker Strycek ebenfalls in seinem eigenen Opel GT Junior sowie seltene Tuning-Varianten. Sie alle waren und sind Teil der Grand Tour, die der Dachverband der europäischen GT Clubs zwischen dem 19. und 22. September durchführt. Das Finale fand am Samstag im Opel Test-Center Dudenhofen statt.

 

Anlass für die schnellen Runden über den Hockenheimring war der 50. Geburtstag des Opel GT. Vom 21. bis zum 29. Oktober 1968 hatte Opel zu den GT-Testtagen ins Badische eingeladen. Bei dieser Präsentation standen 41 Opel GT 1100 und Opel GT 1900 sowie auch 44 weitere Sportmodelle vom Rallye Kadett bis zum Commodore GS bereit.

 

Ideal passend zu dem Werbeslogan „Nur Fliegen ist schöner“ zeigten die schwedischen Rallye-Piloten Lillebror Nasenius (Europameister 1966 auf Opel Rekord) und Sylvia Österberg auf Demorunden mit Sprungeinlage, wozu der neue Sportwagen aus Rüsselsheim fähig war. 50 Jahre später lenkt der 2-malige Rallye-Weltmeister Walter Röhrl seinen silberfarbenen Opel GT mit unnachahmlicher Präzision über den Hockenheimring. Der Perfektionist hat seinen GT 2016 von einem alten Freund gekauft, vom Opel-Chefmechaniker Herbert Fabian.

 

1968 rollte der erste Opel GT vom Band, zuvor auf Herz und Nieren geprüft im damals neuen Opel Test-Center Dudenhofen. Das Coupé war das Ergebnis einer deutsch-französischen Zusammenarbeit und somit ein waschechter Europäer. Für GT-Kunden standen zwei Triebwerke zur Wahl: Ein aus der Kadett-Familie bekannter 1,1-Liter Vierzylinder mit 60 PS und ein 90 PS starkes 1,9-Liter Aggregat aus der Rekord-Baureihe. Von Anfang an besonders gefragt war der GT 1900: Bei 185 km/h Spitze und einer Beschleunigung von null auf Tempo 100 in nur 11,5 Sekunden schlugen und schlagen die Herzen sportlicher Autofahrer höher. (ampnet/TX)