Die Rallye Dakar als Inspiration.




Das Azubi-Car der Skoda-Nachwuchskräfte heißt Afriq und scheint nur darauf zu warten, bei der Rallye Dakar an den Start zu gehen. Daraus wird zwar nichts, denn der auf Basis des Kamiq entwickelte Bolide erfüllt nicht das Reglement. Doch der Name ist auch ein Hinweis darauf, dass Skoda innerhalb des VW-Konzerns die Verantwortung Nordafrika hat.

 

Insgesamt 3 Frauen und 22 Männer haben in den letzten 2 Jahren ihre Freizeit mit der Entwicklung des Fahrzeugs verbracht. Eigentlich sollte der Afriq bereits im vergangenen Jahr vorgestellt werden, doch dann kam die Pandemie, deshalb rollt der Bolide erst jetzt in die Öffentlichkeit.

 

„Jeder von uns kann sich für die Arbeit an dem Student-Car bewerben“, erzählt der sichtlich stolze Nachwuchsentwickler Michal Hlabik. Vor der Entscheidung, welche Entwicklung die Gruppe in Angriff nimmt, steht eine ausführliche Ideensuche. „Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt, um jeweils ein Konzept zu entwickeln, das dann von allen diskutiert wurde. In diesem Jahr standen eine Ambulanz, ein Sportwagen und ein Rallye-Modell auf der Liste, und am Ende haben wir uns auf die Dakar-Version geeinigt“. Ein E-Modell stand nicht zur Wahl, „weil uns das wegen des Umgangs mit Hochvolttechnik noch zu heiß ist“, so Alois Kauer, Leiter der Skoda-Akademie. Insgesamt 886 Auszubildende (inkl. 110 Frauen) durchlaufen aktuell in Mlada Boleslav ihre Ausbildung und haben eine Übernahmegarantie auch wenn sie im Anschluss eine Uni besuchen.

 

Beim Design des Afriq sind die Anleihen beim Fabia Rally2 Evo nicht zu übersehen. Die „Kriegsbemalung“ des umgestalteten Kamiq zitiert den Rallye-Boliden, und auch im Innenraum gelang es, die Gene der Marke zu zitieren. Die hinteren Türen des zivilen SUV wurden verschweißt und mit dem speziell entwickelten Überrollkäfig verbunden. Der Heckspoiler wurde direkt vom erfolgreichen Rallye-Fabia übernommen. Eine äußerst besondere Aufgabe war die Anpassung des Allradantriebs. Der stammt samt 2,0-Liter TSI-Vierzylinder mit 190 PS aus dem Octavia 4x4 und wurde wie die Abgasanlage für die neuen Aufgaben aufbereitet. Zudem wurden das Getriebe und der Auspuff modifiziert. Der Innenraum wurde auf die Anforderungen des Rallyebetriebs reduziert, und am Ende stand ein 1.350 kg leichter Bolide auf seinen 15 Zöllern. Die Besonderheit, die an „Simply Clever“ erinnert, ist eine Wasseraufbereitungsanlage des israelischen Unternehmens Watergen im Heck des Afriq, die 25 Liter reinstes Trinkwasser pro Tag produzieren kann. „Die Idee kam von dem israelischen Importeur Champion“, berichtet dazu Jakub Sanda. (ampnet/TX)