Düsseldorf – rheinländisch deftig:


Düsseldorf ist Behördensitz und Landeshauptstadt von NRW (Nordrhein-Westfalen), obwohl die Stadt auf der anderen Seite des Rheins (Köln) viel größer ist. Die Rheinstadt ist auch das Zentrum der Metropoleregion Rhein-Ruhr, welches immerhin über 10 Millionen Menschen hat, und gilt als die deutsche Hauptstadt der Mode. Kulinarisch eher nicht…

Himmel und Erde

In Düsseldorf hat sich zwar aus kulinarischer Sicht in den letzten Jahren und Jahrzehnten einiges getan, doch der Ursprung ist deftig. Natürlich gibt es im Umfeld der berühmten „Kö“ auch zahlreiche edle Restaurant, sogar Michelin-Stern, aber rheinländische Küche kommt vom Herzen. In einigen Fällen sogar im Wortsinn!

 

Ein Abend in einem der alten Brauhäuser ist in Düsseldorf ein Muss. Ob Politiker, Unternehmer, Kreativer, Handwerksmeister oder Hausfrauen, in diesem Fall gibt es keinen Unterschied. Hier sitzen die Schichten Seite an Seite an den weiß gescheuerten Holztischen. Aber: Zimperlich darf man nicht sein. Die Kellner, Köbesse genannt, sind herzlich und rau, der Dienst am Kunden besteht im schnellen Nachliefern von Alt und nicht in der kulinarischer Beratung. In manchen Brauereien werden den Gästen auch noch die Brauanlagen gezeigt; oft kann man das Bier in Flaschen mit Bügelverschluss dort kaufen und mit nach Hause nehmen.

 

Alt? Dabei handelt es sich um ein obergäriges Bier, das es wirklich nur in Düsseldorf und Umgebung gibt. Dunkle Farbe, würziger Geschmack. In Maßen genossen ist es bekömmlich. Medizinisch nicht überliefert, aber gerne erzählt, soll das Altbier sogar gut für die Nieren sein. Kulinarisch passt das deftige Essen auf jeden Fall zu diesem Bier. Da wären z.B. die Bierhappen, belegte halbe Brötchen mit grober Leberwurst, Blutwurst (Flöns) und/oder Mett mit scharfen Ölk (Zwiebelringen), oder aber auch die Ähzezupp, eine Erbsensuppe mit Speck oder Eisbein, oder Himmel un‘ Äd: Kartoffeln (Ädäppel) und Äpfel (die in den Himmel wachsen) die miteinander gekocht werden. Ein frisches, herzhaftes Gericht. Dazu wird immer gebratener Flöns serviert.

 

Für Leckermäuler gibt es Rievkooche, also Reibekuchen. Ein würziger Kartoffelpuffer, der in Apfelmus schwimmt. Rievkooche werden in den Düsseldorfer Brauhäusern traditionell am Freitag angeboten.

 

Wer sich aber dem kulinarischen Genuss in seiner kompletten Vielfalt in Düsseldorf hingeben will, sollte sich unter www.eat-the-world.com mit dem Thema kulinarische Stadtführer richtig befassen. Ob thematische Tour oder gezielt in einem Stadtteil unterwegs, auf der Webseite findet jeder Besucher seinen Genuss. (SW)