E-Mobilität braucht verbindliche Vorgaben.




Ohne Druck durch rechtlich verbindliche Vorgaben lässt sich das Ziel der Bundesregierung, Deutschland zum Leitmarkt für E-Mobilität zu machen, nicht erreichen. Das ist ein Fazit einer Delphi-Expertenbefragung des Zentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge an der Universität Leipzig in Kooperation mit BDO und weiteren Partnern.

 

„Besonders interessant ist es, dass die für die Studie befragten Experten einem verlässlichen und fairen ordnungspolitischen Rahmen für alle E-Fahrzeuge eine höhere Wirksamkeit zumessen als etwa Kaufprämien“, so Dr. Oliver Rottmann vom Kompetenzzentrum der Universität. Bisher scheitert eine zügige Dekarbonisierung des Straßenverkehrs demnach vor allem an der unzureichenden Kalkulierbarkeit des Marktes sowie der daraus folgenden Unsicherheit für die beteiligten Branchen und Nutzer.

 

Und genau hier müsse angesetzt werden, fordert die Studie, wenn die E-Mobilität in Deutschland schneller vorankommen soll. Weil die bisherigen politischen Ansätze nicht reichten, den Markt in Deutschland zu fördern, schlagen die befragten Experten rigorose Maßnahmen vor. Wie z.B.:

 

- Zielvorgaben für Kohlendioxid-Emissionen

- Schaffung von Kaufanreizen durch Steuervorteile und Prämien

- Zulassungsverbote für Verbrennungsmotoren

- Zulassungsquoten für die Automobilhersteller.

 

Zur Besserung der primär außerhalb der Ballungsräume unzureichenden Ladeinfrastruktur fordern die Experten neben der Förderung im privaten Bereich auch einen verstärkteren Einstieg der Energieversorger. „Trotz ausreichender Verfügbarkeit der Technologie und auch verschiedener Förderprogramme auf unterschiedlichen Ebenen zeigt die Praxis, dass aktuelle Anreize nicht genügen, um kurzfristige Ziele auf Bundesebene hier zu erreichen“, bestätigt BDO-Energiewirtschaftsexperte André Horn.

 

Für die Delphi-Studie „Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung – Herausforderungen und Hemmnisse“ befragte das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge in Kooperation mit BDO, Bayern LB, DKB, E.On, Mobileeee und Stromnetz Hamburg unabhängige Experten verschiedener Institutionen zu dem Thema. Diese komplette Studie gibt es kostenfrei unter: www.bdo.de/e-mobility. (ampnet/TX)