Ein Autofan zieht ins „Weiße Haus“.




Joe Biden kennt die Automobilindustrie wie kein anderer US-Präsident vor ihm. Schließlich war sein Vater Autohändler und leitete das größte Chevrolet-Autohaus in seinem Heimatstaat Delaware. Der 46. Präsident der USA hat in seiner Jugend die Höhen und die Tiefen erlebt, und sich als Vizepräsident schon für die Belange der Industrie eingesetzt.

 

Zusammen mit Präsident Barack Obama rettete Joe Biden während der weltweiten Finanzkrise (2008 und 2009) mit staatlichen Bürgschaften die US-Automobilindustrie und setzte gleichzeitig verschärfte Abgas- und Verbrauchsvorschriften durch. Die wurden von Donald Trump allerdings wieder aufgehoben oder verwässert.

 

Nach den im Jahr 2012 erlassenen Direktiven waren die Fahrzeugbauer verpflichtet, die CO2-Belastungen der Pkw und leichten Nutzfahrzeuge um jährlich 3,5 Prozent bis zu diesem Jahr zu verringern und um weitere 5 Prozent zwischen 2022 und 2025. Kalifornien nahm eine Sonderrolle ein und durfte strengere Regeln beschließen. 12 Staaten folgten. Unter der Administration von Donald Trump wurden die Werte auf 1,5 Prozent pro Jahr verringert und die kalifornischen Privilegien gestrichen.

 

Wie die Pläne von Joe Biden aussehen, ist noch ungewiss, doch werden sie die von der Administration von Barack Obama gesetzten Grenzwerte noch einmal übertreffen. Ein von den Demokraten im vergangenen Juni vorgestellter Plan sieht eine Verbrauchsreduktion von jährlich 6 Prozent vor, beginnend im Jahr 2026. Der 46. US-Präsident plant auf jeden Fall, die USA wieder ins Pariser Klimaabkommen zurückzuführen und wird, da sind sich Beobachter sicher, mit den so genannten Executive Orders strengere Umwelt-Standards setzen. (ampnet/TX)