Eine Komposition für die E-Mobilität.




BMW setzt immer mehr auf Elektrizität als Antriebsenergie. Zwar soll die Modellpalette bis zum Jahr 2030 zu 50 Prozent elektrifiziert sein, doch „natürlich werden wir unsere Verbrennungsantriebe in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickeln“, erklärt ein Markensprecher bei der Vorstellung der überarbeiteten 5er Reihe.

 

Neues Topmodell der optisch an Front- und Heckpartie neu gestalteten Baureihe ist die Limousine BMW 545e x-Drive. Den Vortrieb übernimmt eine Kombination aus einem 109 PS starken E-Motor sowie einem 3,0-Liter Reihensechszylinder-Turbo, das 286 PS leistet, was sich zu einer Gesamtsystemleistung von 394 PS zusammenfindet. Über ein nahtlos schaltendes 8-Gang-Steptronic-Getriebe wird die Leistung nach Bedarf an alle vier Räder geleitet. Im E-Modus erreicht die Limousine eine max. Geschwindigkeit von 140 km/h, im Kombibetrieb sind es 250 km/h. das max. Drehmoment beträgt 600 Nm, und beim Standardsprint vergehen gerade einmal sportliche 4,6 Sekunden.

 

Nach dem Druck auf den Startknopf empfängt den Fahrer ein eigens für den 545e x-Drive komponierter Sound, der in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hans Zimmer entwickelt wurde. Damit, so hoffen die BMW-Manager, soll die Vorfreude auf das elektrische Fahren geweckt werden. Ein ebenfalls eigens für BMW entwickelter Ton warnt zudem Fußgänger, wenn sich der 5er lautlos nähert (bis 30 km/h). Vor dem Fahrer breiten sich ergonomisch gut angeordnete Anzeigen aus, der zentrale Schirm liegt im Blickfeld, doch dies wird während der Fahrt ignoriert, wenn das Head-up-Display alle Informationen anzeigt.

 

Völlig lautlos setzt sich die Limousine nach dem ersten Kennenlernen elektrisch in Bewegung, versorgt von einer direkt unter der Rücksitzbank platzierten Batterie, die das Volumen im Gepäckabteil im Vergleich zu den „normalen“ 5ern nur ganz geringfügig schmälert. Dank der auf einem Prüfstand gemessenen Werte soll der gut 2 t wiegende 545e im Schnitt nur 2,2 Liter Benzin verbrauchen. Das klingt äußerst gut und schönt die Umweltbilanz, ist aber nicht realistisch. Irgendwann sollte die Industrie in ihrem eigenen Interesse auf realistischere Testverfahren drängen, um realere Werte versprechen zu können...

 

Allerdings ist der 545e x-Drive relativ sparsam, so lange nicht das volle Leistungspotenzial abgerufen wird. Die versprochene Reichweite von rund 50 km ist bei passender Fahrweise problemlos zu erreichen. Das reicht für die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück. Ist die Batterie leer, vergehen 3,6 Stunden bis sie wieder vollständig aufgeladen ist. Der deutsche Pendler fährt täglich nur rund 30 km.

 

Nach einer ersten Ausfahrt durch den Münchner Großstadtverkehr über Landstraßen und Autobahnen rund um die bayrische Metropole meldete die Verbrauchsanzeige am Ende 3,2 Liter Benzin oder 12,8 kWh auf 100 km. Bei einem solchen Fahrprofil spielt der Hybridantrieb seine Stärken aus, wenn die Batteriekapazität für das rein elektrische Fahren erschöpft ist. Dann schaltet sich die Elektrik immer wieder als treibende Kraft zu, sodass am Ende der rund 105 km langen Fahrt ein Anteil von guten 68,8 „elektrischen Kilometern“ steht. Dabei hilft auch die Rekuperation, wenn die Batterie beim Bremsen gespeist wird.

 

BMW baut die Modellpalette mit Plug-in-Technik weiter aus. Neben dem 545e x-Drive rollt demnächst auch der 530e Touring mit und ohne Allrad an den Start. Diese ergänzen die bereits seit Juli angebotenen Modelle 530e Limousine und 530e x-Drive. Im letzten Jahr setzte BMW weltweit rund 50.000 Modelle als Plug-in-Versionen ab. (ampnet/TX)