Einer von 30 Prozent.




Es ist die erste Volvo-Baureihe, die ein vollelektrisches Modell bekommt, aber die letzte, in die nun ein Plug-in-Hybrid Einzug hält. XC40 Recharge T5 heißt der Neuzugang, mit dessen Typenbezeichnung die Schweden zum Modelljahr 2021 auch Abschied vom Begriff Twin-Engine für die teil-elektrifizierten Fahrzeuge nehmen.

 

In Deutschland ist das kleinste SUV der Marke hinter dem XC60 schon der Bestseller. Den Recharge T5 treiben ein 180 PS starker Dreizylinder-Benziner mit 265 Nm Drehmoment und 1,5 Litern Hubraum sowie ein E-Motor mit 82 PS und 160 Nm an. Anders als bei den Twin-Engine sorgt die E-Maschine hier aber nicht für Allradantrieb. Sie ist vorne an das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe angeflanscht und dadurch sogar 2-stufig ausgelegt, weil sie auf die Gänge 2 und 4 zurückgreifen kann.

 

Ansonsten bewegt sich die Technik weitgehend im Rahmen. Volvo gibt Normreichweiten von 42 bis 45 km an und für reinen Stadtverkehr noch einmal gut 10 km mehr. Das entspricht nach dem Berechnungsverfahren für Plug-in-Hybride einem Benzinverbrauch von 2,0 bis 2,4 Litern pro 100 km. Dass das nach wie vor Papierwerte sind, die von der reinen Nutzung abhängen, zeigt auch der Volvo.

 

Nach 57 km rund um Köln meldete der Bordcomputer einen Mittelwert von 3,6 Litern für 100 km. Das geht natürlich immer noch in Ordnung. Die Batterie zeigte dabei zu Beginn eine elektrische Reichweite von 40 km an. Nach 47 km stand sie dann de facto auf 0, mobilisierte jedoch im Stadtverkehr noch eine Zeit lang immer wieder gute 100 m benzinlosen Vortrieb. Erst nach rund 3 km war dann weitgehend Schluss...

 

Den möglichst effizienten Umgang mit beiden Motoren erleichtert eine spezielle Hybridanzeige, die ähnlich wie ein Drehzahlmesser arbeitet. Je nach Gaspedalstellung wird an Hand eines Blitzsymbols der Spielraum angezeigt, in dem der Verbrenner noch Pause hat. Umgekehrt lässt sich häufig durch kurzes Lupfen des Pedals der Hybridantrieb im unteren bis mittleren Geschwindigkeitsbereich auch häufiger wieder in den reinen E-Modus „zurückschalten“. Das Fahrverhalten des Recharge T5 darf so oder so als angenehm erhalten.

 

Natürlich bietet auch der Recharge die Möglichkeit, die Batteriekapazität für später fest eingeplante Innenstadtfahrten „einzufrieren“, den Benziner zu bitten, doch den Akku nachzuladen, oder auch auf reinsten E-Antrieb zu schalten. Dieser funktioniert bis zu 125 km/h. Und am Wählhebel des Doppelkupplungsgetriebes lässt sich auch die Stufe „B(rake)“ setzen, die die Rekuperationsleistung noch mal etwas heraufsetzt.

 

Mit dem Volvo XC40 Recharge T5 bekommen die elektrifizierten Modelle auch eine neue Ausstattungsstruktur. Vom eher eleganter eingerichteten Inscription mit kristallinem Wählhebel und strukturierten Holzinlets sowie vom sportlich angehauchten R-Design mit Lederakzenten und Highlights in Metalloptik wird es je eine Version „Expression“ mit weniger Umfang geben. Start ist bei 49.550 Euro.

 

Mit dem neuen Modelljahr werden ab Mai nicht nur in jeder Modellreihe elektrifizierte Fahrzeuge angeboten, sondern reguliert Volvo auch noch die Höchstgeschwindigkeit seiner Fahrzeuge auf max. 180 km/h runter. Dies hatte das schwedische Unternehmen mit chinesischen Eignern auf dem Genfer Automobilsalon schon angekündigt. 2021 wird endgültig zur Realität werden. Die Entscheidung wird als ein Teil der Sicherheits- und Nachhaltigkeitsphilosophie der Marke verstanden, und trifft letztendlich ja nur deutsche Autofahrer. Die Fahrzeuge für Polizei und Rettungswesen werden weiterhin mit ungedrosseltem Tempo geliefert. (ampnet/TX)